Der 44-jährige Deutsche gilt als Kopf der Bande, die mit gefälschten Potenzmitteln und Muntermachern über 21 Millionen Euro eingenommen haben soll. Nun wurde er von Uruguay nach Deutschland überstellt und wartet in Untersuchungshaft auf seinen Prozess. Bereits seit 2011 wurde nach ihm in dem südamerikanischen Land gefahndet. Von dort aus soll er auch mehrere gegen ihn ermittelnde Staatsanwälte bedroht haben. Bis wann der Prozess gegen den Deutschen eröffnet werden kann, steht derzeit laut der Potsdamer Oberstaatsanwältin Sarah Kress noch offen.
Prozess in Vorarlberg
Acht weitere Mittäter stehen derzeit in Potsdam vor Gericht, den Ausgang des Prozesses könne man noch nicht abschätzen. Als ein weiterer Kopf der Bande gilt der Vorarlberger, der ebenfalls seit September in Uruguay in Haft sitzt. Er wird sich im Gegensatz zu seinen Partnern nicht vor einem deutschen Gericht verantworten müssen. “Nach dem aktuellen Stand ist an uns keine Auslieferung geplant, da wir keinen dementsprechenden Antrag gestellt haben”, bestätigt Kress. Derzeit wartet der Vorarlberger in Uruguay auf seine Auslieferung an das Landesgericht Feldkirch.
“Auslieferung beantragt”
“Die Auslieferung wurde beantragt, derzeit warten wir auf die Bestätigung”, informiert Dr. Heinz Rusch von der Staatsanwaltschaft Feldkirch. Bis wann der Vorarlberger an die österreichische Justiz überstellt wird, steht jedoch noch in den Sternen.
Erste Urteile bereits 2012
Auch zwei weitere Mittäter mussten sich bereits im Oktober 2012 vor dem Landesgericht Feldkirch verantworten. Der 62-jährige Vater des Vorarlbergers wurde wegen schwerem gewerbsmäßigen Betrug und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung zu vier Jahren unbedingter Haft verurteilt. Die Frau des Vaters, die bei den betrügerischen Geschäften mithalf, fasste acht Monaten Haft auf Bewährung aus. Die Bande soll insgesamt über 100 Mitglieder umfasst haben. Das Verfahren gilt als eines der größten dieser Art in Europa.
(MRA)
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