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FP Egger: Deutsch auf freiwilliger Basis

Sprachenstreit in Lochau: Nun meldet sich die Politik zu Wort.
Sprachenstreit in Lochau: Nun meldet sich die Politik zu Wort. ©VOL.AT/Paulitsch
Jetzt hat sich auch die hohe Politik in den "Sprachenstreit" eingeschaltet. Die FPÖ fordert Deutsch als Schulsprache - allerdings auf freiwilliger Basis. Die Grünen wollen eine Einbeziehung der Eltern erreichen. Die SPÖ betont, man könne niemandem eine Sprache vorschreiben.
Ärger um angebliches Sprachverbot

FP-Egger will Deutsch im Rahmen der Hausordnung als Schulsprache verankern. Als Beispiel hierfür nennt er die Herbert-Hoover-Realschule in Berlin, an der dieser Vorschlag bereits erfolgreich umgesetzt würde. “Die Zahl der erfolgreichen Schulabschlüsse ist gestiegen, Konflikte können besser gelöst werden”, so Egger.

FP: Konflikte durch Sprachenzwist vorprogrammiert

Laut dem FP-Boss sind an den Schulen Konflikte durch mangelnde Verständigungsmöglichkeiten bereits vorprogrammiert. Weiters denkt Egger über Bildungsvereinbarungen nach. Demnach sollen sich die Schüler auf freiwilliger Basis dazu verpflichten, Deutsch nicht nur als Unterrichts-, sondern auch als Umgangssprache zu verwenden. “Eine gemeinsame Sprache fördert nicht nur den Bildungserfolg, sondern auch ein respektvolles Zusammenleben”, schließt Egger.

Grüne: Eltern miteinbinden

Einen etwas anderen Ansatz wählen die Grünen. Geht es nach ihren Vorstellungen, sind vor allem die Eltern der Schüler zu erreichen. „Die Schulen sollten sich bemühen, Eltern mit migrantischem Hintergrund stärker in die Schulgemeinschaft und den Schulalltag einzubinden. Den Eltern rate ich, sich zu engagieren“, sagt Vahide Aydin, Integrationssprecherin der Grünen.

Im Fall der Mittelschule Lochau würde sie sich als Vermittlerin anbieten. “Ich sehe beide Seiten. Ich weiß, wie wichtig Deutsch und wie sensibel das Thema Muttersprache ist. Da sollten wir auf Augtenhöhe kummunizieren.” Allerdings hält es Aydin für kontraproduktiv, Schulkindern den Gebrauch ihrer Muttersprache zu verbieten. Die Schüler hätten selbst zu entscheiden, mit wem – und wie – sie sprechen. Sie bringt deshalb auch ein gewisses Verständnis für die Trotzreaktion der Eltern auf den Brief der Schulleitung auf.

„Wir müssen den Kindern und Eltern vermitteln, dass alle Sprachen eine Berechtigung haben und dass die deutsche Sprache für die schulische Bildung und für die berufliche Laufbahn von zentraler Bedeutung ist“, betont sie schließlich.

SPÖ: “Man kann niemandem eine Sprache verbieten”

Angesprochen auf den Lochauer „Sprachenstreit“ meint die Integrationssprecherin der Sozialdemokratischen Landtagsfraktion Gabi Sprickler-Falschlunger, dass man aus ihrer Sicht niemanden in seiner Freizeit oder am Pausenhof einer Schule zwingen könne, eine bestimmte Sprache zu sprechen. „Wir können niemandem vorschreiben, dass Deutsch außerhalb der Schulstunden zu sprechen ist“, meint die SPÖ-Integrationssprecherin.

Vielmehr sei es, so Sprickler-Falschlunger, ein Akt der Höflichkeit, sich innerhalb einer Gruppe in jener Sprache zu unterhalten, die alle verstehen können. Dies müsse den Kindern und Jugendlichen vermittelt werden. „Es liegt also vorrangig am Elternhaus sowie an den Bildungseinrichtungen diese Tugenden zu vermitteln und in diesem Sinne erzieherisch tätig zu sein. Damit in Zukunft derartige Diskussionen gar nicht mehr zu führen sind“, schließt Sprickler-Falschlunger.

Man kann niemandem die eigene Sprache verbieten, jedoch ist es ein Akt der Höflichkeit, für alle verständlich zu kommunizieren“

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