In 103 Episoden bietet das Werk Einblicke in das Innenleben des Musikfestivals während der vergangenen Jahre. Beginnend mit dem Heute endet es im ersten Jahr der Pountney-Intendanz 2004. Der Titel spielt auf die erste Inszenierung Pountneys auf der Seebühne an: “Der fliegende Holländer” in den Sommern 1989 und 1990. Zudem soll er laut den Herausgebern Axel Renner, Festspiele-Pressesprecher, und Dorothee Schaeffer, mehrere Jahre persönliche Assistentin des Intendanten, die “Überfliegerqualitäten” und Internationalität Pountneys betonen. Den Umschlag des Buches zieren Hosenträger, eins der Lieblingsaccessoires des modebewussten Briten.
“Gut gewürzt schmeckt’s besser”
Mit dem Buch lässt sich die Entwicklung des Festivals unter Pountney, vor allem eine weitere Demokratisierung und eine Öffnung hin zu zeitgenössischen Werken und Uraufführungen, nachvollziehen. Mit großer Offenheit berichten Festspiel-Regisseure, Bühnenbildner, Sänger und weitere Mitwirkende sowie Festspielpräsident Hans-Peter Metzler, Alt-Präsident Günter Rhomberg, der kaufmännische Leiter Michael Diem sowie Pountney selbst über die künstlerische Zusammenarbeit, persönliche Erinnerungen, aber auch über Rückschläge, Streitigkeiten und Umplanungen. Beim Inhalt der Beiträge habe man den Autoren größtmögliche Freiheit gelassen, denn “gut gewürzt schmeckt ‘s besser”, betonte Schaeffer bei der Buchpräsentation am Dienstag.
Über Höhenangst und Wetterpech
So ist etwa nachzulesen, warum 2013/14 Mozarts “Zauberflöte” statt wie von Pountney eigentlich geplant “Show Boat” auf der Seebühne gespielt wird: Nach der Oper “Andre Chenier”, die sich nicht als Publikumsmagnet erwiesen hatte, erschien das Werk als zu großes Risiko, man setzte lieber auf einen sicheren Straßenfeger. Wie es zu der recht kurzfristig getroffenen Umentscheidung kam, wird im Buch von den Beteiligten erzählt. Nicht ausgespart wird auch die Wiener Symphoniker-Krise, die 2007 beinahe zur Trennung vom langjährigen Hausorchester geführt hätte. Platz finden weiters Sänger-Sorgen wie Höhenangst und Wetterpech, aber auch Berührendes, etwa die Begegnung mit der KZ-Überlebenden Sofia Posmysz, die die Vorlage zu Mieczysław Weinbergs Oper “Die Passagierin” schuf.
“Ich habe viel meiner Persönlichkeit in das Programm investiert. Das Buch reflektiert, was die Bregenzer Festspiele mir zu zeigen erlaubt haben”, so Pountney bei der Buchpräsentation. Durch das Buch erkenne man die Teamleistung, die hinter den Produktionen stehe. Für Festspielpräsident Metzler bildet das Werk die programmatische Weiterentwicklung des Festivals ab. So habe Pountney das von Alfred Wopmann übernommene Erbe verfeinert und vor allem die Innovation in Form der zeitgenössischen Musik gestärkt.
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