Das Attentat von Sarajevo wurde zum Auslöser des Ersten Weltkriegs. Die kaiserlich-königliche Gebirgstruppe wurde zu Beginn des Krieges an die russische Front in Galizien verlegt. Während dies bei den Kaiserjägern legal war, durften die später Kaiserschützen genannten Landesschützen eigentlich nur auf Tiroler und Vorarlberger Boden eingesetzt werden. In den für die kaiserlichen Truppen verherrend verlaufenden Schlachten erlitten die Gebirgsjäger gewaltige Verluste. Diese konnten im Verlauf des Krieges nicht mehr wettgemacht werden, da auch viele erfahrene Offiziere fielen.
Vorarlberger an der Front
Diese fehlten, als es dann 1915 mit der italienischen Kriegserklärung wieder nach Tirol ging. Hier kämpften sie gemeinsam mit der milizionären Standschützen aus Vorarlberg und Tirol gegen die Italiener. Auch die Standschützenbataillone waren bis zum Kriegsende an der Tiroler Front im Einsatz, unter ihnen auch die sechs Vorarlberger Bataillone. Insgesamt haben sich die Vorarlberger Soldaten durchaus als pflichtbewusst bewiesen, erklärt Historiker Oberst Erwin Fitz vom Militärkommando Bregenz. Er betreut den Aufbau des Militärmuseums Vorarlberg. “Sie hatten den höchsten Anteil der gesamten österreich-ungarischen Monarchie an Chargen und auch prozentual den höchsten Anteil an Tapferkeitsmedaillenträgern”, erklärt Fitz.
Jeder Fünfte kehrte nicht zurück
Vorarlberg selbst blieb im Gegensatz zu anderen Teilen der Donaumonarchie vom Krieg an sich verschont. Dennoch war der Krieg auch im Ländle allgegenwärtig. Von den damals 135.000 Bewohnern des Landes wurden 25.000 meist junge Männer zu den Waffen gerufen. “Das waren etwa 75 Prozent der Männer zwischen 18 und 50 Jahren”, verdeutlicht Fitz. 5.056 Männer kehrten aus dem Krieg nicht zurück.
Vorarlberg wird selbstständig
Mit dem Kriegsende ging nicht nur die Donaumonarchie unter, auch die Bindung Vorarlbergs an Tirol fand ihr Ende. Doch auch die Verluste des “Großen Krieges” hinterließen ihre Spuren. Frauen mussten während und nach dem Krieg eine aktivere Rolle in den Betrieben wahrnehmen – was sich auch nach und nach in den Frauenrechten niederschlug.
(MRA)
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