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Bregenzer Festspiele feierten Richtfest für "Die Zauberflöte"

Premiere feiert die Mozart-Oper heuer am 17. Juli auf der Seebühne in Bregenz.
Premiere feiert die Mozart-Oper heuer am 17. Juli auf der Seebühne in Bregenz. ©VOL.AT/Roland Paulitsch
Bregenz. Rund drei Monate vor der Eröffnung der 68. Bregenzer Festspiele (17. Juli bis 18. August) hat das Team rund um Festspielintendant David Pountney zum traditionellen Richtfest für das Bühnenbild zur Mozart-Oper "Die Zauberflöte" geladen.
Richtfest auf der Seebühne
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Gänzlich lüfteten die Festspiele das Geheimnis um die Raffinessen der Kulisse heute allerdings noch nicht. Bis zum Probenbeginn Anfang Juni werkeln weiter täglich Techniker und Handwerker an der von Bühnenbildner Johan Engels entworfenen Märchenwelt, die von drei grimmigen Drachenhunden bewacht wird.

28 Meter hohe Drachenhunde

Das Bühnenbild besteht im Kern aus einer an einen Schildkrötenpanzer erinnernden grünen Kuppel, auf der bei Bedarf 125 per Lüftung aufgeblasene Riesengräser “wachsen” werden. Die 7,5 Meter hohe, mit Treppenstufen besetzte Kuppel kann um 180 Grad gedreht werden. Rundum sind drei bis zu 28 Meter hohe, gehörnte Drachenhunde mit wehenden Mähnen arrangiert, die “Weisheit”, “Vernunft” und “Natur” verkörpern. Sie sind in schwindelerregender Höhe mittels Hängebrücken miteinander verbunden. Ob diese Stege nur für Stuntleute oder auch für Sänger zum Auftrittsort werden, werde sich bei Probenbeginn herausstellen, so “Zauberflöten”-Regisseur Pountney.

Requisiten-Karussel unter Wasser

Rund 2,5 Meter unter der Wasseroberfläche verläuft kreisförmig eine Schiene um die Bühne – “eine Art Karussell, das die Requisiten der Szenenbilder sozusagen fließend an den Augen der Zuschauer vorbeiführen kann”, verriet Pountney. Am Bühnenaufbau wirkten 37 Technikfirmen aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, aus Frankreich und Großbritannien sowie 30 Festspiele-Techniker mit.

Vom Prototyp sofort zum Serienmodell

Der Technische Direktor der Bregenzer Festspiele, Gerd Alfons, erklärte, man baue alle zwei Jahre “ein komplettes Opernhaus in den See, das als Prototyp sozusagen sofort Serienreife erlangen muss”. Die Bühne sei mit großer Präzision und auf höchstem technischen Stand gebaut worden, betonte Bühnenmeister Manfred Achberger. Die Bühnenteile müssten nicht nur zwei Jahre lang Wind und Wetter standhalten, sondern auch sicher sein. Schließlich sei das Technikteam für die Sicherheit der Künstler verantwortlich.

Bereits jetzt zu 75 Prozent ausgelastet

Die 1791 uraufgeführte “Zauberflöte”, eines der meistgespielten Werke der Opernliteratur, wurde bei den Bregenzer Festspielen zuletzt 1985/86 auf der Seebühne gegeben. Premiere feiert die Mozart-Oper heuer am 17. Juli, danach ist sie weitere 27 Mal zu sehen. 75 Prozent der insgesamt 207.000 aufgelegten Eintrittskarten sind laut Angaben des Festivals bereits gebucht, man steuere damit auf einen neuen Vorverkaufsrekord zu.

Shakespeare als Oper im Haus

Unter dem diesjährigen Motto des Festivals “Dem Licht entgegen” steht weiters die Uraufführung von “Der Kaufmann von Venedig” des polnischen Komponisten Andre Tschaikowsky (Premiere: 18. Juli) als Hausoper auf dem Programm. Ein Schauspiel wird heuer nicht geboten, da man sich entschlossen habe, die vorhandenen Ressourcen lieber ins Musiktheater – “The Wasp Factory” (UA) von Ben Frost nach dem Bestseller von Iain Banks und einem Libretto von David Pountney sowie Olga Neuwirths “American Lulu” als Österreichische Erstaufführung – zu investieren. Dazu kommen sechs Orchesterkonzerte und Kammermusik im Rahmen der Reihe “Musik & Poesie”. (APA)

Alle Infos zum Spiel auf dem See in unserem Special.

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