Angebracht war das Plakat an einem Absperrungszaun der Baustelle Kornmarktplatz. Anstoß erregte es vor allem deswegen, weil unter dem Teil-Schriftzug “Entsorgung in Perfektion” ein nackter Frauenkörper zu sehen war. Eine eindeutig sexistische Darstellungsweise, wie Grünen-Politikerin Brigitte Stadelmann meint. Sie war es, die via E-Mail und Facebook den Stein ins Rollen brachte. Parteikollege Gernot Kiermayr, seines Zeichens Vizebürgermeisters von Bregenz, rief daraufhin beim Unternehmen an und erreichte, dass das Plakat in der Nacht von Samstag auf Sonntag abmontiert wurde.
Höfle: Plakat ist ästhetisch
Bei der Firma Höfle versteht man die Aufregung nicht ganz. Inhaber und Geschäftsfüher Franz Höfle findet das Plakat vielmehr “ästhetisch”, mit Sexismus habe das nichts zu tun. Ärgerlich sei nur, dass es erst gar nicht in Bregenz hätte hängen sollen. Dieses – wie auch das entsprechende Pendant mit einem nackten Männerkörper – sei lediglich aus “Jux” für interne Veranstaltungen produziert worden. Für die breite Öffentlichkeit sei es nie gedacht gewesen. Die Ironie dabei: Ausgerechnet eine weibliche Mitarbeiterin soll das Plakat aufgehängt haben – um damit den männlichen Kollegen auf dem Bau eine Freude zu machen. Deswegen habe sie das Plakat auch mit der Bildseite nach innen an der Umzäunung der Baustelle befestigt.
Stadelmann: Ziel Sensibilisierung
Mit dem Plakat habe man auf die “perfekte” Arbeit der Firma hinweisen wollen, so Höfle – und dafür eben sinnbildlich einen perfekten Frauenkörper verwendet. Genau hier liegt für Stadelmann die Krux: Der weibliche Körper stehe in keinem Zusammenhang mit der angepriesenen Dienstleistung, werde nur für Werbezwecke zum Objekt gemacht. Wichtig ist ihr, dass Sexismus unabhängig vom Geschlecht ist. Bei einem nackten Mann hätte sie sich ebenso sehr aufgeregt. Ihr Ziel sei lediglich die Sensibilisierung der Öffentlichkeit gewesen. Kiermayr ergänzt: “Sexistisch ist alles das, was einen Menschen auf seine sexuellen Funktionen reduziert.” Deswegen habe er interveniert. Sehr froh zeigte er sich über die Gesprächsbereitschaft der Firma Höfle. Dort habe man den Fehler prompt eingesehen und korrigiert. (MST)
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