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Zwischen Absperrband und Lkw: Wie Lauterachs Kinder ihren Schulweg meistern

Strobel/VOL.AT
Strobel/VOL.AT
Der Morgen in Lauterach ist grau, die Luft riecht nach Diesel. Ein Bus zwängt sich an wartenden Autos vorbei, direkt neben dem schmalen Fußweg, auf dem eine Mutter ihre Tochter an der Hand führt. Zwischen flatternden Absperrbändern und schweren Lkw beginnt für viele Kinder der Schultag – gefährlicher als gewohnt.

Es ist kurz vor 7:30 Uhr morgens in Lauterach. Ein Bus drängt sich durch die Unterführung, vorbei an einer Schlange von Autos. Auf dem schmalen Gehweg daneben schieben sich Eltern mit ihren Kindern durch, dicht an Absperrbändern und Pollern entlang. Bauarbeiter sichern die Engstelle notdürftig, während Lkw im Schritttempo passieren. Für die Kinder mit ihren bunten Schulranzen ist es der gefährlichste Moment des Schulwegs – mitten im morgendlichen Verkehr.

Seit Anfang September ist die Unterfeldstraße im Bereich der ÖBB-Unterführung gesperrt. Grund sind umfangreiche Bauarbeiten, die bereits im Frühjahr für Engstellen gesorgt hatten und nun zurück sind.

Mutter über die vorbildliche Kommunikation der Gemeinde Lauterach

Viele Kinder nutzen inzwischen den rund 400 Meter längeren ausgeschilderten Umleitungsweg, den die Gemeinde gemeinsam mit der Schule im Vorfeld beworben hat. "Wir wurden wirklich über alle Kanäle informiert – per App, Mail und Brief", sagt eine Mutter im Gespräch mit VOL.AT.

VOL.AT-Zeitraffer-Video: dieser Weg wurde von der Gemeinde empfohlen

Zwischen Absperrband und Lkw

Doch nicht alle verlassen sich auf die neue Routenführung. Manche Eltern begleiten ihre Kinder weiterhin durch die Unterführung – trotz der beengten und wenig abgesicherten Baustelle. Provisorisch mit Flatterband und Pollern abgesperrt, passieren Busse, Lkw und Autos im Schritttempo die Engstelle.

Ganz schön was los am frühen Morgen in der Unterführung. Das Bild zeigt die dürftige Absperrung, die für junge Kinder durchaus gefährlich werden kann. ©Strobel/VOL.AT

Sorge ist spürbar

"Alleine würden wir sie hier nicht durchschicken", meint eine Mutter gegenüber VOL.AT. Eine andere ergänzt: "Solange wir dabei sind, geht es – aber eng ist es trotzdem." Die Sorge ist spürbar. Vor allem, weil der Bereich stark befahren ist und kaum räumliche Trennung zwischen Verkehr und Fußweg besteht.

Polizei beobachtet – aber routinemäßig

Auch die Polizei ist an den Vormittagen vor Ort. Eine gezielte Maßnahme zur Baustelle sei das aber nicht, wie die Beamten betonen. Es handle sich um die üblichen Schulwegkontrollen, die in ganz Vorarlberg durchgeführt werden – mit Blick auf das Verhalten der Kinder und die Parksituation rund um die Schule.

Der Bus muss sich eng an der wartenden Autoschlange vorbeidrängen, die nah am Schulweg der Kinder verläuft. ©Strobel/VOL.AT

VOL.AT-Lokalaugenschein: Das Video zeigt, wie die Situation am Morgen ist.

Unfallkarte verdeutlicht sensible Stelle

Eine neue interaktive VOL.AT-Unfallkarte mit historischen Daten zeigt: Im Bereich der Unterführung kam es in den vergangenen Jahren bereits mehrfach zu Unfällen – mit Autos, Fahrrädern und Fußgängern. Für viele Eltern ist das ein Grund, die Baustelle mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten.

Warum ist die Unterfeldstraße gesperrt?

Aufgrund von umfangreichen Bauarbeiten wird die Gemeindestraße Unterfeldstraße im Bereich nördlich der ÖBB-Unterführung (zwischen HNr. 31 und Lochbachstraße HNr. 7) in der Zeit von 1. September bis 20. Dezember 2025 eingeschränkt oder vollständig gesperrt.

  • Das Linksabbiegen in die Unterfeldstraße ist aus der Kaltenbrunnenstraße untersagt.
  • Für Fahrzeuge gilt eine vorgeschriebene Fahrtrichtung, Fußgänger dürfen den abgesperrten Bereich nicht betreten.
  • Die Gemeindestraßen Heufurtweg und Kaltenbrunnenstraße sind im jeweiligen Baustellenbereich komplett gesperrt.
  • In beiden Bereichen gelten Fahrverbote in beide Richtungen (mit Ausnahmen für Anrainer, wenn möglich).
  • Während der Nachtstunden werden beidseitig Signallampen aktiviert.

Die Maßnahmen erfolgen auf Basis der StVO-Verordnung §43 Abs. 1a und gelten für die gesamte Bauzeit bis Ende Dezember 2025.

→ Zur offiziellen Verordnung der Marktgemeinde Lauterach (PDF)

(VOL.AT)

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