Zwei Jahre Haft für Steinwürfe von Wiener Straßenbrücke
"Ich kann mich nicht erinnern, dass ich etwas gemacht hätte", hatte der Angeklagte beim Verhandlungsauftakt Anfang November zu Protokoll gegeben. Eine Dolmetscherin berichtete nun allerdings, der Mann habe bei seiner ersten polizeilichen Einvernahme eingeräumt, er habe "mit Steinen gespielt" und es könne "schon sein, dass etwas runtergefallen ist". "Ihre Verantwortung ist nicht glaubwürdig. Ich gehe davon aus, dass Sie auf der Brücke waren und die Steine runtergeschmissen haben", beschied daher die Richterin dem Ungarn, der bis zu seiner Festnahme ohne festen Unterstand in Wien gelebt hatte.
Nach Rücksprache mit seinem Verfahrenshelfer akzeptierte der 34-Jährige das Urteil. Auch die Staatsanwältin war damit einverstanden. Der Schuldspruch wegen versuchter schwerer Körperverletzung, Körperverletzung und Sachbeschädigung ist somit rechtskräftig.
Insgesamt drei Pkw von Steinen getroffen
Insgesamt waren drei Pkw von mehreren 20 bis 30 Zentimeter großen Steinen getroffen worden. Neben der zerbrochenen Windschutzscheibe wurden ein Kühlergrill und ein Autodach beschädigt. Eine Funkstreife der Polizei entdeckte dann kurz vor Mitternacht mehrere Steine auf der A22 unter der Brigittenauer Brücke. In der Nähe des Tatorts wurde dann ein Rucksack entdeckt, in dem sich eine Trinkflasche befand, an der DNA-Spuren sichergestellt werden konnten. Diese konnten einige Monate später dem Angeklagten zugeordnet werden. Der Ungar wurde zu Jahresbeginn festgenommen, nachdem er mit einer Eisenstange auf einen Passanten losgegangen war. Der Passant konnte ausweichen, kam dabei aber zu Sturz und verletzte sich am Hinterkopf.
(APA)
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