Zum vierten Mal in der Geschichte: Österreichischer Physiker erhält Nobelpreis

Voraussichtlich kurz vor 16.30 wird der Quantenphysiker Anton Zeilinger heute, Samstag, in Stockholm den Physik-Nobelpreis 2022 entgegennehmen. Fast ein halbes Jahrhundert nach dem letzten wissenschaftlichen Nobelpreis für einen Österreicher - 1973 bekam Konrad Lorenz den Medizin-Nobelpreis - wird ihm vom schwedischen König Carl XVI. Gustaf die Nobelpreis-Medaille und -Urkunde überreicht. Verleihungszeremonie und anschließendes Bankett folgen dabei einem strengen Protokoll.
Liveblog zur Nobelpreisübergabe an Anton Zeilinger
Der österreichische Quantenphysiker Anton Zeilinger erhält den diesjährigen Nobelpreis für Physik. Er wird gemeinsam mit dem französischen Physiker Alain Aspect und dem US-Physiker John F. Clauser u.a. für Experimente mit verschränkten Photonen geehrt. Die Verleihung findet am Samstag 10. Dezember in Stockholm statt.
Er reiht er sich damit in eine Reihe klingender Namen ein: Erwin Schrödinger erhielt die begehrte Auszeichnung 1933, Victor Franz Hess 1936 und Wolfgang Pauli 1945, also genau im Geburtsjahr Zeilingers.
Vier Nobelpreisträger: Das waren die größten Physiker Österreichs
Erwin Schrödinger (1887-1961) gilt als einer der Väter der Quantenphysik, 1926 lieferte er mit der sogenannten Wellenmechanik ("Schrödingergleichung") eine der beiden theoretischen Formulierungen der Quantentheorie. 1933 wurde ihm als erstem Österreicher der Physiknobelpreis verliehen, gemeinsam mit dem britischen Physiker Paul Dirac "für die Entdeckung neuer produktiver Formen der Atomtheorie".

Victor Franz Hess (1883-1964) wies 1912 von einem Fesselballon aus einen Anstieg der ionisierenden Strahlung nach. "Für die Entdeckung der kosmischen Strahlung" erhielt er 1936 den Nobelpreis. Er teilte sich die Auszeichnung mit dem US-Physiker Carl David Anderson, der für die Entdeckung des Positrons" geehrt wurde.

Wolfgang Pauli (1900-1958) formulierte 1925 ein physikalisches Gesetz, das eine quantenmechanische Erklärung des Aufbaus eines Atoms lieferte. Vereinfacht gesagt können demnach zwei Elektronen in einem Atom nicht in allen Quantenzahlen übereinstimmen. Für die "Entdeckung des Ausschließungsprinzips, auch Pauli-Prinzip genannt" erhielt er 1945 den Nobelpreis.

Anton Zeilinger (geb. 1945) teilt sich den Physik-Nobelpreis 2022 mit seinem französischen Kollegen Alain Aspect und dem US-Physiker John Clauser. Die drei Physiker werden "für Experimente mit verschränkten Photonen, Nachweis der Verletzung der Bellschen Ungleichungen und wegweisender Quanteninformationswissenschaft" ausgezeichnet.
(APA)