Schon von klein auf half er bei der Hofarbeit mit. Kriase gwinna, Obschtna, heua, Grundbiera ufleasa und Stallarbeit waren ihm vertraute Tätigkeiten. Nach dem frühen Tod des Vaters übernahm einer seiner älteren Brüder die Landwirtschaft.
Hermann machte sich auf den Weg in die Arbeitswelt und fand in der Nachkriegszeit eine Lehrstelle als Korbflechter in Feldkirch. Die 15 Kilometer bis zur Arbeitsstelle legte er bei Wind und Wetter mit seinem Fahrrad zurück. Später wohnte er bei seiner Schwester Trudi in Batschuns.
Dort lernte er seine erste Frau, Resi kennen. Bald stellten sich Gabriele, Dietmar und Sabine als Nachwuchs ein. Trotz langer Arbeitstage als Magazineur und Landwirt auf dem Hof der Schwiegereltern war Hermann für seine Kinder ein geduldiger Vater.1969 baute er einen neuen Stall seine eigene Landwirtschaft, auf die er ganz besonders stolz war. Mit 36 Jahren machte er den Führerschein und erwarb sein erstes Auto.
1972 verstarb seine Frau Resi bei der Geburt des vierten Kindes, das bald darauf ebenfalls verstarb. Da die Kinder erst zehn, neun und sechs Jahre alt waren, brauchte die Familie dringend Unterstützung. Barbara, eine Familienhelferin aus dem Bregenzerwald, nahm sich ihrer an. Bald wurde sie die zweite Frau von Hermann. Dieser Ehe waren zwei Mal Zwillinge, Markus und Beate, Christof und Mariana geschenkt. 1980 übersiedelte die Familie nach Rankweil. Barbaras schwere Krankheit überschattete den ersten Winter. Im Zuge des Umzugs verkaufte Hermann seine Tiere. Aber bald darauf war es ihm wieder möglich, seine Landwirtschaft mit Kühen zu beleben. Mehr als 15 Jahre pendelte er jeden Tag von Rankweil nach Batschuns.
1985 wurde Hermann Opa, seine Enkelschar wuchs bis heute zu neun Enkeln und einem Urenkel, mit denen er große Freude hatte. Den Traum eines Eigenheimes mit Garten erfüllten sich Barbara und Hermann 1999 in Satteins. Hermanns Hasenzucht, Holzarbeiten, der Gemüsegarten, die Obstbäume und die Katzen sorgten für ausgefüllte Tage.
Mit dem Tod von Barbara im Jahr 2006 änderte sich vieles für Hermann. Er brauchte wieder Mut und Kraft, sein Leben zu meistern. Tägliche Telefonate mit seiner Freundin Elisabeth waren eine große Bereicherung für ihn. Trotz vieler Schicksalsschläge, die sein Leben zeichneten, verfolgte er immer wieder neue Ziele.
Hermann erlitt auf dem Weg, während einer Autofahrt, einen Herzinfarkt. Unerwartet für alle ist er an seinem letzten Ziel angekommen.
Quelle: VN
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