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Zukunftsranking: Ländle-Bezirke können nicht überzeugen

Vorarlberger Bezirke weitestgehen im Mittelfeld
Vorarlberger Bezirke weitestgehen im Mittelfeld ©VN/Lerch, Steuer, Paulitsch
Bei den vier Vorarlberger Bezirken gibt es im Vergleich zum Zukunftsranking 2019 deutliche Veränderungen.
Zukunftsranking 2019

Die Pöchhacker Innovation Consulting GmbH hat zum dritten Mal das "Zukunftsranking der österreichischen Bezirke" erstellt, das auf 36 Indikatoren in vier zukunftsrelevanten Bereichen basiert:

  • Wirtschaft & Innovation: Indikatoren zu Gründungsintensität, Unternehmensbestand und Beschäftigten in wissensintensiven Zukunftssektoren
  • Arbeitsmarkt: Indikatoren zu Arbeitsplatzdichte, Arbeitslosenquote, Arbeitnehmereinkommen, Frauenerwerbsquote und Bildungsstand der Erwerbstätigen
  • Demografie: Indikatoren zur Fertilität, zu den Anteilen junger Erwachsener im Alter von 15 – 29 Jahren an der Gesamtbevölkerung und deren Wanderungsbewegungen
  • Lebensqualität: Indikatoren zu Kriminalität, kommunaler Schuldenlast, Ärztedichte und zum Angebot an Kindertagesheimen

Die aktuellen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie sind im Zukunftsranking 2020 noch nicht abgebildet.

Österreichs zukunftsfähigste Bezirke

Krems an der Donau zeigt nunmehr zum dritten Mal die besten Ergebnisse aller Bezirke. Graz-Umgebung folgt wieder auf Platz 2 und Lienz zählt erstmals zu den Top-3-Bezirken. Neu in den Top-10 sind die Bezirke Salzburg-Umgebung und Klagenfurt.

Drei Vorarlberger Bezirke rutschen ab

Bei den Vorarlberger Bezirken gibt es im Vergleich zum Zukunftsranking 2019 durchaus deutliche Veränderungen: Während sich der Bezirk Feldkirch um einige Plätze verbessern konnte und nun unmittelbar nach den Top-20 liegt, sind die drei weiteren Bezirke Bregenz, Dornbirn und Bludenz zum Teil weit nach hinten gerückt.

Generell weisen alle vier Vorarlberger Bezirke eine sehr gute Position bei den demografischen Indikatoren auf, Spitzenwerte erzielen hier Dornbirn und Feldkirch.

Feldkirch

Mit Rang 21 ist Feldkirch der best platzierte Vorarlberger Bezirk im Österreichvergleich und konnte sich im Vergleich zum Vorjahresranking (Platz 26) weiter verbessern. Feldkirch zeigt sehr gute Niveau-Daten, insbesondere bei den Beschäftigten in zukunftsorientierten Sektoren, der Geburtenrate, beim Anteil junger Erwachsener an der Gesamtbevölkerung sowie bei der Versorgung mit Kinderstagesstätten. Potenziale sind bei der Unternehmensdichte und Gründungsintensität, die im Österreichvergleich im hinteren Feld liegen, sichtbar.

Bregenz

Die Landeshauptstadt Bregenz findet sich auf Platz 58 und ist damit ähnlich wie im Vorjahr (Rang 51) positioniert. Bregenz zeigt solide Niveau-Daten und punktet insbesondere mit ausgezeichneten demografischen Kennzahlen. So ist die Geburtenrate überdurchschnittlich hoch, ebenso der Anteil junger Erwachsener an der Bevölkerung. Die Anzahl der Beschäftigten im Informations- und Kommunikationstechnik -Sektor konnte in den letzten Jahren deutlich gesteigert werden. Bei den Arbeitsmarktindikatoren liegt Bregenz bei den meisten Kennzahlen weitgehendim Mittelfeld des Rankings, wobei bei der Arbeitsplatzdichte überdurchschnittlich hohe Werte erzielt wurden. Potenziale liegen bei der Unternehmensdichte und der Gründungsintensität, auch ist die Kriminalitätsrate relativ hoch.

Dornbirn

Der Bezirk Dornbirn liegt auf Platz 68 und damit im Vergleich zum Zukunftsranking 2019 (Platz 35) um 33 Ränge weiter hinten, was vor allem darin begründet ist, dass andere österreichische Bezirke eine deutlich stärkere Dynamik in den einzelnen Indikatorenbereichen (insbesondere Arbeitsmarkt und Lebensqualität) aufweisen. Sehr gute Werte erzielt der Bezirk bei allen Demografie-Indikatoren, insbesondere was den Anteil junger Erwachsener an der Gesamtbevölkerung und deren Zuwanderung betrifft, auch sind viele Beschäftigte in zukunftsorientierten Branchen tätig. Aufholpotenzial besteht beim Bildungsniveau der Erwerbstätigen, der Frauenerwerbsquote und bei den Indikatoren zur Lebensqualität (hohe Kriminalitätsrate, vergleichsweise hohe Kommunalschulden).

Bludenz

Mit Rang 76 ist Bludenz im diesjährigen Zukunftsranking deutlich zurückgefallen (Rang 12 in 2019, Rang 2 in 2018). Grund für diese neue Platzierung ist die schwache Dynamik in weitgehend allen Indikatorenbereichen, auch weist der Bezirk deutlich geringere Niveau-Werte bei einigen Indikatoren auf. Bei den Kennzahlen zur Lebensqualität liegt Bludenz österreichweit im vorderen Drittel, dies aufgrund der sehr guten Ausstattung mit Kinderbetreuungseinrichtungen und Versorgung mit medizinischen Leistungen. Die größten Aufholpotenzialeliegen bei den Wirtschafts-und Innovationsindikatoren (Unternehmensdichte, Gründungsintensität, Erwerbstätige im Dienstleistungssektor) und bei den Arbeitsmarktdaten (insbesondereBildungsniveau der Beschäftigten, Frauenerwerbsquote).

Gesamtergebnisse für alle Bezirke 2020

(red)

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