AA

Zugunglück in Frankreich durch defekte Weiche

Zugunglück in Frankreich kostete mindestens sechs Menschen das Leben.
Zugunglück in Frankreich kostete mindestens sechs Menschen das Leben. ©AP
Die Ursache des Zugunglücks im französischen Bretigny-sur-Orge ist möglicherweise ein loses Verbindungsstück an einer Weiche gewesen.
Zugwrack nach Horror-Crash
Erste Twitterbilder vom Unglücksort
Verheerendes Zugsunglück: Tote

Das teilte die französische Bahngesellschaft SNCF am Samstag mit. Das ursprünglich an den Schienen angeschraubte Metallteil habe die Weiche in der Mitte blockiert, sagte Peirre Izard, Chef der für das Schienennetz zuständigen Abteilung der SNCF.

Mindestens sechs Tote

Der Zug befand sich am Freitag auf dem Weg ins zentralfranzösische Limoges, als sechs Waggons entgleisten und in den Bahnhof geschleudert wurden. Mindestens sechs Menschen kamen ums Leben. Dutzende wurden verletzt, neun von ihnen schwer.

Suche nach weiteren Opfern

Die Rettungskräfte suchten nach weiteren Opfern des Zugunglücks. Es wurde nicht ausgeschlossen, dass unter den Wracks der Waggons noch Menschen eingeschlossen waren.

Horrorunfall auf Weg in Sommerurlaub

Insgesamt hielten sich nach Angaben der Bahngesellschaft SNCF rund 385 Menschen an Bord des Zuges auf. Viele waren auf dem Weg in den Sommerurlaub. Die ganze Nacht kämpften sich Arbeiter durch das zusammengeschobene und verbogene Metall der Wagen. Dabei fanden sie aber zunächst keine weiteren Opfer. Am Samstag soll ein Kran die verkeilten Waggons anheben.

Lokführer verhindert größere Katastrophe

Nach den Worten von Verkehrsminister Frederic Cuvillier hat der Lokführer durch eine schnelle Reaktion die Kollision mit einem anderen Zug und damit ein weit schwereres Unglück verhindert.

Französische Bahn in der Kritik

Die französische Bahn steht wegen des schlechten Zustandes ihrer Anlagen und Technik in der Kritik. Bahnchef Guillaume Pepy versprach eine gründliche Überprüfungen der Weichenstellsysteme. Der Bürgermeister von Bretigny sagte im Fernsehen: “Wir wissen, dass die Einrichtungen der Bahn erneuert werden müssen. Es ist aber zu früh, einen Zusammenhang zu sehen zwischen dem Zustand der Infrastruktur und des Materials und dem Unfall.”

Schwerstes Zugsunglück seit 25 Jahren

Einer der letzten große Bahnunfälle hatte sich in Frankreich 1988 ereignet. Damals war im Pariser Gare de Lyon ein Zug wegen defekter Bremsen in einen anderen gerast. 56 Menschen starben. 2002 kamen bei einem Brand in einem Schlafwagen in Ostfrankreich zwölf Menschen ums Leben. (APA)

  • VOL.AT
  • Welt
  • Zugunglück in Frankreich durch defekte Weiche