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Zuerst Justin Bieber, dann Avril Lavigne und jetzt Jonas-Frau: Was ist los in Hollywood?

Haarausfall, Schmerzen, Erschöpfung: So quält Borreliose die Promis.
Haarausfall, Schmerzen, Erschöpfung: So quält Borreliose die Promis. ©AFP; APA
Immer mehr Promis sprechen über ihre Borreliose-Diagnose. Jetzt auch Danielle Jonas, Ehefrau von Kevin Jonas. Was steckt hinter der mysteriösen Krankheit, die Hollywood scheinbar im Griff hat?

Zuerst war es Avril Lavigne, dann Justin Bieber und Bella Hadid – jetzt Danielle Jonas. Die Ehefrau des ältesten Jonas-Brothers Kevin leidet an Lyme-Borreliose, wie sie im Interview mit dem US-Magazin "Parents" verriet. Jahrelang kämpfte sie mit Symptomen wie Haarausfall und Ekzemen. Jetzt hat ihr Leiden einen Namen.

Damit reiht sich Jonas ein in eine bemerkenswert lange Liste von Stars, die öffentlich über ihre Lyme-Diagnose sprechen: Avril Lavigne, Justin Timberlake, Amy Schumer, Alec Baldwin – in Hollywood scheint Borreliose längst mehr als nur eine seltene Infektionskrankheit zu sein. Die Frage stellt sich: Hat "Lyme-Disease" die Traumfabrik tatsächlich im Griff?

Zeckenbiss mit Spätfolgen

Lyme-Borreliose, wie die Krankheit medizinisch korrekt heißt, wird durch das Bakterium "Borrelia burgdorferi" ausgelöst. Übertragen wird es durch Zeckenstiche – auch in Nordamerika, insbesondere in bewaldeten Gegenden.

"Im frühen Stadium ist die Infektion mit Antibiotika sehr gut zu behandeln. Meistens erkennt man sie an der typischen Wanderröte", sagte Dr. Roberto Speck, leitender Oberarzt für Infektiologie am Universitätsspital Zürich, im Gespräch mit "Blick.ch".

Wenn die Diagnose jedoch zu spät erfolgt oder ganz ausbleibt, kann die Infektion – in seltenen Fällen – das Herz oder das Nervensystem betreffen. In vielen Fällen aber verschwindet sie sogar ohne Therapie, so Speck weiter.

Wenn Symptome Rätsel aufgeben

Was Borreliose besonders kompliziert macht: Die sogenannten Spätfolgen. Wochen oder Monate nach der Behandlung klagen manche Patientinnen und Patienten über Erschöpfung, Muskelschmerzen oder Konzentrationsprobleme. Dieses sogenannte Post-Lyme-Syndrom ist umstritten – denn die Symptome sind unspezifisch und können viele Ursachen haben.

"Wenn jemand mit unspezifischen Beschwerden in die Praxis kommt und wir nach Borrelien-Antikörpern im Blut suchen, haben wir das Problem, dass bis zu einem Drittel der Bevölkerung diese Antikörper in sich trägt – in vielen Fällen völlig symptomfrei", so Speck gegenüber "Blick.ch". Werde dennoch eine Lyme-Diagnose gestellt, könne das die Spurensuche nach der eigentlichen Ursache erschweren.

Stars sprechen von monatelanger Odyssee

Stars wie Bella Hadid machen ihre Krankengeschichte auf Instagram öffentlich – und geben damit Borreliose ein Gesicht. Auch ihr Bruder Anwar und Mutter Yolanda Hadid berichten von ähnlichen Diagnosen. Justin Bieber etwa erklärte 2020 in einem emotionalen Posting: "Während viele Leute gesagt haben, 'Justin Bieber sieht scheiße aus', haben sie nicht realisiert, dass bei mir vor Kurzem 'Lyme' diagnostiziert wurde."

Auch Justin Timberlake sorgte zuletzt für Aufsehen: Nachdem Fans seine Auftritte im Sommer 2025 kritisiert hatten, meldete er sich mit einem Instagram-Statement zu Wort – auch er habe Lyme-Borreliose.

Sängerin Avril Lavigne sprach bereits 2015 unter Tränen in der Sendung "Good Morning America" über ihre monatelange Odyssee durch Arztpraxen, bevor sie schließlich einen Spezialisten fand, der ihre Eigenvermutung bestätigte: Borreliose.

Zwischen Modekrankheit und medizinischer Realität

Borreliose ist eine ernstzunehmende Krankheit. Doch gerade die Vielzahl an Promi-Diagnosen wirft auch Fragen auf. Mediziner wie Dr. Speck warnen davor, jedes unspezifische Leiden vorschnell mit Lyme in Verbindung zu bringen: "Dass in den Medien so viel über 'Lyme-Disease' berichtet wird, kann dazu führen, dass Menschen ihre Beschwerden vorschnell auf eine Borreliose zurückführen", sagte er gegenüber "Blick.ch".

(VOL.AT)

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