Jamie Oliver, der dafür seit langem wirbt und sogar im Londoner Parlament auf Werbetour war, ist glücklich. “Ein bedeutender Schritt, der um die ganze Welt gehen wird.” Und das denkt nicht nur er. “Visionär” sei die sogenannte Zuckersteuer, findet etwa Mark Hanson von der Britischen Herzstiftung.
Zwar sei sie kein Allheilmittel, dürfe ruhig früher kommen als wie geplant erst 2018, und außerdem solle sie auch Fruchtsäfte treffen, die seien ja auch süß. Aber dass die angepeilten 520 Millionen Pfund Staatseinnahmen – umgerechnet fast 660 Millionen Euro – in den Sportunterricht an Volksschulen fließen sollen, sei “inspirierend”.
Steuern gegen schlechte Ernährung
Es nicht der erste Anlauf in jüngerer Zeit, über Steuern und Gesetze an den Ernährungsgewohnheiten der Briten zu schrauben. 2012 scheiterte Schatzkanzler George Osborne damit, heiße Snacks zu besteuern – dass Sausage Roll und Cornish Pasty teurer werden könnten, ging dem Volk gehörig gegen den Strich. Dann war da noch die Idee eines Mindestpreises für alkoholische Getränke, doch es stellte sich heraus, dass man damit gegen EU-Recht verstoßen würde.
Zuckersteuer zeigt Wirkung
Die Softdrink-Steuer allerdings, die London jetzt plant, ist für britische Verhältnisse fast schon unumstritten. Natürlich ist die Getränkeindustrie dagegen, denn sie soll ja zahlen. Wie viel, ist noch offen. Es soll, je nach Zuckergehalt, zwei Stufen geben: ab fünf Gramm und ab acht Gramm pro 100 Milliliter.
Das British Medical Journal veröffentlichte erst dieses Jahr eine Studie, wonach in Mexiko der Konsum merklich zurückgegangen ist, nachdem Getränke mit Zuckerzusatz extra besteuert wurden. Auch in Frankreich gibt es die Steuer schon, mehr als 300 Millionen brachte das der Regierung 2014. Auch in Deutschland könnte die Debatte um eine “Zuckersteuer” nun wieder in Schwung kommen. Befürworter gibt es etwa unter Ärzten reichlich.
(APA)
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