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Zivilschutz-Alarm in Kärnten

Muren und Überflutungen halten derzeit Kärnten in Atem.
Muren und Überflutungen halten derzeit Kärnten in Atem. ©APA
Die Suche nach verschütteten Menschen läuft, das Bundesheer ist im Einsatz.
Überflutungen und Muren in Kärnten
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Schwere Unwetter haben in der Nacht auf Mittwoch ganze Ortschaften im Bezirk Villach-Land verwüstet. Bäche traten über die Ufer, Muren gingen ab und verschütteten die Häuer teils bis zum ersten Stock. Besonders betroffen war das Gegendtal: In Treffen am Ossiacher See und in der Gemeinde Arriach wurde noch in der Nacht eine Zivilschutzwarnung ausgegeben. Die Bewohner wurden aufgefordert, in den Häusern zu bleiben - im Freien herrsche Lebensgefahr.

"Überflutet und vermurt"

"Mehrere Bäche sind über die Ufer getreten. Der Großraum Treffen ist komplett überflutet und vermurt", sagte Hans-Jörg Rossbacher von der Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) Mittwochfrüh auf APA-Anfrage. Ein Einsatzstab wurde einberufen, er tagte im Feuerwehrhaus in Treffen. Erstes Ziel der rund 30 Feuerwehren, die in dem Gebiet im Einsatz sind, war es vorerst, Häuser zu erreichen, in denen noch Personen eingeschlossen sind. Wie viele Gebäude genau betroffen sind, könne man vorerst nicht sagen. In den frühen Morgenstunden startete ein Polizeihubschrauber zu Erkundungsflügen, auch das Bundesheer wurde angefordert.

Seit 4.00 Uhr stand das Rote Kreuz im Einsatz, sagte Rot-Kreuz-Sprecherin Melanie Reiter auf APA-Anfrage. Was den Einsatz aber enorm erschwert, sind die Vermurungen: "Ab dem Feuerwehrhaus Treffen kommt man nicht mehr weiter. Es kommt kein Fahrzeug durch, man braucht schweres Gerät." Neben der Katastrophenhilfsmannschaft ist das Rote Kreuz auch mit einem Kriseninterventionsteam im Gegendtal.

Sturm und orkanartige Böen

Ausgelöst worden waren Muren und Überflutungen durch heftigen Regen in der Nacht. Laut Wetteraufzeichnungen fiel allein in der Zeit von 2.00 bis 6.00 Uhr 117 Liter Niederschlag pro Quadratmeter - damit regnete es innerhalb von vier Stunden so viel wie ansonsten innerhalb von mehreren Wochen.

Bereits am Dienstagabend hatten die Unwetter in Kärnten begonnen, in Villach, den Bezirken Villach-Land und Feldkirchen sowie rund um den Millstätter See und in Bad Kleinkirchheim rückten 70 Feuerwehren zu 150 Einsätzen aus. Besondere Probleme bereitete Sturm mit teilweise orkanartigen Böen. Bäume stürzten um und ganze Dächer wurden abgedeckt. Laut Polizei wurden auch Stromkabel gekappt. Wie zum Beispiel in Ferlach: Durch einen Blitzschlag stürzte eine 15 Meter hohe Linde auf eine Oberstromleitung. Durch die Zugkraft der niedergedrückten Stromleitung wurden die Dächer von zehn Gebäuden beschädigt, indem die Dach-Stromhalterungen ausrissen.

(APA)

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