Die angekündigten neuen Regenfälle könnten für die Helfer aber zu einem großen Problem werden, erklärte Jörg Würzelberger, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos, heute, Sonntag gegenüber der APA. Vorkehrungen sind nur schwierig zu treffen.
Würzelberger verglich das Kamptal mit einer Wasserrutsche. Der Boden könne kein Wasser mehr aufnehmen, was jetzt vom Himmel fällt, rinnt sofort in Richtung Donau.
Entscheidend beim Schutz vor Hochwasser ist die Zeit, die den Helfern bleibt, erklärte der Experte. So habe man gestern Samstag rechtzeitig gewusst, dass ein kleiner Ort nahe Grafenwörth überschwemmt wird. Der Feuerwehr war es aber mit Sandsäcken und so genanntem PU-Schaum gelungen, die Häuser regelrecht zu versiegeln.
In Krems lagern zum Schutz rund 30.000 Sandsäcke, die blitzschnell in Katastrophenregionen transportiert werden können. Bei extremen Regenschauern könne aber die Zeit dafür nicht ausreichen. „Wir sind aber optimistisch“, erklärte Würzelberger. Er hofft, dass „angesagte Katastrophen oft nicht stattfinden.“
Derzeit gibt es laut Feuerwehr noch keine exakten Prognosen, wo es stark regnen wird. Neben der Befürchtung, dass das Kamptal noch einmal überschwemmt wird, bestehe auch die Gefahr, dass ein neues Katastrophengebiet entsteht.
Wenig Platz, um neues Regenwasser aufzunehmen, hat jedenfalls der Stausee Ottenstein. Laut dem hydrografischen Dienst des Landes Niederösterreich werden derzeit rund 80 Kubikmeter Wasser pro Sekunde abgegeben. Dies entspricht dem Zulauf. Man versuche, möglichst wenig Wasser ins Kamptal zu lassen, um ein weiteres Fallen des Pegels zu erreichen.
Der Pegel der Donau bei Korneuburg ist in den vergangenen 24 Stunden um mehr als einen Meter gefallen, so der hydrografische Dienst. Auch bei den Zubringern gehen die Pegel zügig zurück, hieß es. Lediglich der Kamp sei ein „Sorgenkind“.
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