Zitronen für Schnellfahrer: Kinder "strafen" Temposünder in 30er-Zonen
In Warnwesten gehüllt stehen Kinder vor der 30er-Zone vor der Bunten Schule Währing. Ausgerüstet mit Radarmessgeräten und Stoppschildern warten sie auf Autofahrer. Das ist Teil einer Sicherheitsaktion von KFV und AUVA, denn: “Es kommt immer wieder zu Unfällen im Schulbereich”, sagte Bernd Toplak von der AUVA am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien.
Wer zu schnell ist, bekommt von der Klasse eine saure Zitrone. Wer sich ans Tempolimit hält, wird mit einem süßen Apfel belohnt. Zehn solcher Aktionen werden heuer in Wien im Rahmen der Kampagne “Nimm dir Zeit für meine Sicherheit” durchgeführt. Damit wollen die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) und das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) dem Schnellfahren in 30er-Zonen vor Schulen entgegenwirken und gleichzeitig das Verkehrsbewusstsein von Volksschülern stärken.
Porsche-Fahrer zeigte Mittelfinger
Ein Strafzettel wirke nicht nachhaltig, eine von enttäuschten Kindern überreichte Zitrone dageben schon, betonte Toplak. Bis jetzt wurden wesentlich mehr Zitronen als Äpfel verteilt, berichtete Schul-Direktorin Isabella Kirchmayr. “Ein Fahrer war wirklich gemein”, empörte sich ein Viertklässler. “Der ist einundsechzig gefahren und hat den Mittelfinger gezeigt.” Wie zur Erklärung fügte ein zweiter hinzu: “Der hatte einen Porsche.” Angehalten hat der Lenker nicht. Andere Fahrer telefonieren während der Fahrt, essen oder sind nicht angeschnallt. Nur wenige halten sich tatsächlich an die Geschwindigkeitsbegrenzung.
Dabei, so Christian Kräutler, Verkehrsexperte des KFV, würde man durch zu schnelles Fahren oft nicht einmal Zeit einsparen. “Garantiert ist nur, dass man das eigene Leben und das der Anderen gefährdet”, so Kräutler. 2015 wurden rund 390 Kinder in Wien im Straßenverkehr verletzt, 64 davon waren auf dem Schulweg unterwegs.
(APA, Red.)
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