Zielgerichtete Brustkrebstherapie verhindert enorme Kosten

Die Studienautoren Thomas Czypionka, Stephanie Reitzinger und Gabriel Rinnerthaler haben sich für die Untersuchung die Patientenkohorte angesehen, die 1.340 Patientinnen umfasst und die im Jahr 2022 die Behandlungskriterien erfüllte. Untersucht wurden nämlich Frauen mit hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem Brustkrebs mit einem höheren Risiko, einen Rückfall zu erleiden. Bei diesen Fällen hat der mehrjährige adjuvante Einsatz von CDK4/6-Inhibitoren - also eine Behandlung nach erfolgter Operation, Strahlentherapie und etwaiger Chemotherapie - in Kombination mit endokriner Therapie laut klinischen Studien das Rückfallrisiko bei Betroffenen mit erhöhtem Rezidivrisiko senken können. Finanziert wurde die Arbeit durch eine Förderung der Novartis Pharma GmbH Österreich, die das Brustkrebsmedikament Kisqali vertreibt.
Fernmetastasen sollten verhindert werden
Denn besonders gravierend sind Rückfälle in Form von Fernmetastasen, für die meist keine kurativen Behandlungen zur Verfügung stehen und somit nicht geheilt werden können. Sie führen zu längeren beruflichen Auszeiten und belasten Patientinnen, ihr Umfeld sowie das Gesundheitssystem stark.
Das IHS fand heraus, dass bei dieser Patientenkohorte über einen Zeitraum von 30 Jahren 200 Rückfälle und somit rund 1.000 Krankheitsjahre mit metastasiertem Brustkrebs verhindert werden könnten. Langfristig hätten durch den frühzeitigen Einsatz der CDK4/6-Hemmern Folgekosten von 43 bis 52 Millionen Euro eingespart werden können. Dabei handelt es sich nicht nur um direkte Behandlungsausgaben, sondern auch indirekte Belastungen wie Arbeitsausfälle, Frühpensionierungen oder zusätzlichem Pflegeaufwand.
Hohe Kosten für das Gesundheitssystem
Auch für das Gesundheitssystem sind die potenziellen Auswirkungen hoch: 75 Prozent des errechneten Nutzens entstehen durch vermiedene Krankenhausaufenthalte, Therapien und Behandlungen, die bei einem Rückfall notwendig geworden wären. Pro Patientin entspricht ein vermiedener Rückfall einem gesellschaftlichen Wert von rund 250.000 Euro. Eine Studie zur Patientinnensicht wäre eine wichtige Ergänzung, um Effekte von Therapien und Nebenwirkungen auf die Lebensqualität und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu untersuchen, meinte Czypionka.
(APA)
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