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Ziegen, Schafe und drei Generationen starker Frauen

Das erfolgreiche Trio auf dem Markt: Gertraud Meusburger (Mitte), Claudia (li) und Manuela Winsauer.
Das erfolgreiche Trio auf dem Markt: Gertraud Meusburger (Mitte), Claudia (li) und Manuela Winsauer. ©Edith Rhomberg
 Im Hintergrund leisten auch die Männer der Familien Meusburger und Winsauer ganze Arbeit.
Auf dem Markt

 

Dornbirn. Es gehört einiges dazu, bis der Marktwagen voller hausgemachter Produkte von Schaf und Ziege, von der Milch bis zu erlesenen Käsespezialitäten, auf dem Marktplatz steht. Mutter und Tochter sind ein eingespieltes Team und die Enkelin, die ursprünglich Tischlerin gelernt hat, hilft jeden Samstag auf dem Markt mit.

Schon beim allerersten Bauernmarkt im Jahr 1987 war die Dornbirnerin Gertraud Meusburger, 67, dabei. Sie erzählt, dass ihre Ausstattung lediglich aus einem Tisch, Sonnenschirm und Küchenwaage bestand. „Es war bei strömendem Regen und auf dem Tisch hatte ich mehr Deko als Produkte“, erinnert sie sich lachend, und was sie an jenem ersten Tag verkaufte, weiß sie sogar noch heute. „Ein Stück Schafskäse, ein Paar Landjäger und zwei Strang Wolle, mehr nicht. Die Leute fragten ‚hast du keine Goaßkäsle?’, denn Schafskäse war damals nicht so bekannt bei uns“, sagt die Landwirtin. Das hat sich inzwischen geändert, ihre Pfeffer- und Kräuterrollen sind beliebte Delikatessen geworden.

Erfolgsrezept Familie

„Die Sennerei habe ich von Mama gelernt und bei zusätzlichen Fortbildungen, denn bekanntlich lernt man nie aus“, gibt Manuela, 48, ihren fachlichen Hintergrund preis. „Ich bin der Schaftyp, das sind meine Lieblingsprodukte“, bekennt sie, aber die Ziegen will sie keinesfalls vom Hof verbannen. Sie ist hineingewachsen in den Betrieb, arbeitete zu Hause mit und begleitete die Mutter auf den Markt. Nach der Hochzeit mit Gerold Winsauer kam jedes der drei Kinder nach und nach im „Schesele“ mit auf den Markt. Claudia, 25, ist die Älteste. Sie macht derzeit die berufsbegleitende Ausbildung zur landwirtschaftlichen Facharbeiterin. Von ihrem Mann erzählt Manuela: „Gerold kann alles.“ Sie ist froh, dass sie rundum auf seine Unterstützung zählen kann und auch die Söhne Simon und Thomas haben ein Handwerk gelernt.

Und dann ist da Josef, der Vater. „Er lebt für das Brot“, sagt Manuela über den gelernten Bäcker. Für den Markt macht er jeden Samstag frische Dinkelbrötchen und die Familie, aber auch die Kunden sind gespannt, wer später einmal die Backstube samt den guten Rezepten übernehmen darf. Es muss auf jeden Fall eine Frühaufsteherin sein, ist man sich einig.

Gertraud Meusburger macht eine kurze Pause und schaut sich an diesem schönen Samstag zufrieden um. Den Markt in seiner gewachsenen Struktur und die rund um den Platz ansässige Gastronomie findet sie stimmig. „Von einer Markthalle halte ich nichts“, wirft sie spontan ein, „das Flair des Marktplatzes würde da definitiv fehlen“, ist sie überzeugt. Vor zwei Jahren wurden übrigens 30 Jahre Bauernmarkt gefeiert. Zum runden Jubiläum gab es die Neuauflage der grünen Stofftaschen mit dem Hahn als Symbol drauf.

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