Ziegen als „Rekultivierer“

Wer alte Fotos seiner Heimatgemeinde sieht, kann meist bestätigen: Steile und schwer zu bewirtschaftende Hangflächen wurden in früheren Zeiten landwirtschaftlich als Magerheuberge genutzt – der Wald „erobert“ sich zwischenzeitlich die Flächen zurück und wächst teilweise wieder in die Dörfer hinein. Zu wenig Ertrag und zu viel Arbeit – deshalb werden viele Flächen nicht mehr bewirtschaftet. Die Folge ist unter anderem eine Veränderung der Kulturlandschaft. Ein von der e5-Gemeinde Nenzing gestartete Initiative will dieser Entwicklung entgegenwirken. Schauplatz Nenzing Halden, vis à vis der Volksschule: Hier stand über viele Jahre eine Christbaumkultur, die nun gerodet wurde. Übrig blieb eine verwilderte und verbuschte Fläche, die für Landwirte nicht mehr genutzt werden konnte. Zwischenzeitlich ist das Grundstück in Besitz der Agrargemeinschaft Nenzing.
Effizient und energiesparend
Für Vize-Bürgermeister Herbert Greussing stellte sich die Frage, wie diese Fläche mit möglichst wenig Maschineneinsatz und damit energieeffizient rekultiviert werden kann. Die Lösung fand er in den Ziegen von Guntram Schwendinger. Bei einem Lokalaugenschein mit Bürgermeister Florian Kasseroler, Gemeinderätin Kornelia Spiss, Agrar-Geschäftsführer Siegbert Terzer, Waldaufseher Franz Ruch und Hannes Albrecht (Agrargemeinschaft Nenzing) konnte Schwendinger über erste Fortschritte berichten: „Umso früher man die Ziegen im Frühjahr in den Weidefläche lässt, desto effizienter ist die natürliche Rodung“, erläutert er, dass die Ziegen die Rinde vom Stamm schälen und so vom „Saft“ nehmen. „Bis in zwei Jahren sollte hier wieder größtenteils Grünland bestehen, innerhalb von fünf bis sieben Jahren das Projekt abgeschlossen sein.“ Der Ziegenhalter besucht seine Tiere täglich und füttert sie zusätzlich mit Heu. Als Ausgleich für seine Arbeit erhält er eine kleine finanzielle Entschädigung von Marktgemeinde und Agrargemeinschaft. „Wir haben eine Win-Win-Situation geschaffen“, zeigt sich auch Vizebürgermeister Herbert Greussing höchst zufrieden mit dem Ergebnis. Übrigens: Auf der Homepage der Marktgemeinde Nenzing ist – für alle, die gerne noch mehr Details erfahren möchten – ein Kurzfilm über das Projekt zu sehen: www.nenzing.at.
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