Zerstörerische Wasser - gezähmte Wasser

Einen wichtigen Schritt dazu hat die Gebietsbauleitung Bludenz der Wildbach- und Lawinenverbauung in den vergangenen zwei Jahren getan.
“Wir haben ein Projekt von rund 650.000,- Euro ausgearbeitet. Davon muss die Gemeinde Vandans 19% übernehmen. Den restlichen Betrag teilen sich der Staat Österreich (57%), das Land Vorarlberg (18%), die Illwerke AG (6%) und die Landesstraßenverwaltung (1%)”, erklärt Bauleiter Ing. Mario Neyer.
Von den meisten Vandansern unbemerkt wurden im Rahmen des Projektes die beiden Leitwerke oberhalb der Gemeindestraße im Jahr 2012 unterfangen. Rund 1.400 Kubikmeter Beton wurden dazu eingebaut, darin eingelegt große Steine, die der Mauer die Stabilität und Abriebfestigkeit gegen das vom Bach mitgeführte Material geben. “Die Fugen zwischen den Steinen werden im Herbst noch mittels Spritzbeton verkleidet, um das Bauwerk frostsicher zu machen”, erzählt Partieführer Tschofen Friedl von den Arbeiten auf der Baustelle. “An der höchsten Stelle beträgt die Höhe des Leitwerkes vom Fundament bis zur Oberkante über 12 Meter”, führt Tschofen weiter aus.
Aus diesem Grund mussten auch 320 Meter Zaun als Absturzsicherung errichtet werden, da auf beiden Seiten ein Fußweg den Bach begleitet.
Auf die Frage nach der Notwendigkeit der Baumaßnahmen erklärt Ing. Neyer Folgendes: “Durch die starke Eintiefungstendenz des Baches lag die Sohle bis zu 30 cm unter dem ursprünglichen Fundament des Leitwerkes. Dadurch waren größere Abschnitte freischwebend. Es bestand die Gefahr, dass sich der Bach bei einem erhöhten Abfluss zur Zeit der Schneeschmelze oder bei Starkniederschlägen weiter eintieft, die Leitwerke unterspült werden und in den Bach kippen. Ein Katastrophe für die umliegenden Gebäude wäre vorprogrammiert gewesen.”
Durch die Errichtung einer ca. fünf Meter hohen Konsolidierungssperre aus über 300 Kubikmetern Beton wird eine weitere Eintiefung zukünftig verhindert. “Da die Leitwerke jetzt wesentlich tiefer in die Bachsole reichen, können ca. 8.000 Kubikmeter Schotter abeführt werden. Dadurch entsteht oberhalb des Nadelöhrs bei der Brücke im Dorfzentrum ein größerer Ablagerungsplatz”, erklärt Ing.Neyer. Somit können Verklausungen bei der Brücke und größere Schäden an den Gebäuden hintan gehalten werden”, so der Bauleiter. “Außerdem planen wir, im Oberlauf weitere 30.000 Kubikmeter Material abzuführen, damit dieses gar nicht bis hierher gelangen kann”, schließt Neyer seine Ausführungen über die Bauarbeiten.
Übrigens:
Unter dem Titel „Zerstörerische Wasser“, hat Rudolf Sagmeister einen Bildband aufgelegt, der mit vielen Berichten die Ereignisse des Mustergielbaches vor rund 80 Jahren zeigt.
Dieser Bildband liegt beim Tourismusamt zur Besichtigung auf und ist um 30,- Euro erhältlich. Im Laufe des Sommers ist eine Ausstellung zu den Ereignissen von damals geplant.
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