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Zeit für Apotheke Tosters wird knapp

Die Bauarbeiten am Tostner Zentrum sind weit fortgeschritten. Der Bauträger hofft auf eine baldige Entscheidung, sonst werden die Räumlichkeiten vermietet.
Die Bauarbeiten am Tostner Zentrum sind weit fortgeschritten. Der Bauträger hofft auf eine baldige Entscheidung, sonst werden die Räumlichkeiten vermietet. ©VN/Schweigkofler
Bauträger braucht Entscheidung. Gerichtstermin steht an.

Feldkirch. Nachdem in Nofels mittlerweile die neue Apotheke eröffnet wurde, blicken viele Tostner wahrscheinlich etwas neidisch auf den benachbarten Stadtteil. Denn um die Apotheke in Tosters ist es in den letzten Wochen ruhig geworden. Ein für September angekündigter Gerichtstermin am Landesverwaltungsgericht hat noch nicht stattgefunden. Der wurde, wie Richter Otto-Imre Pathy den VN kürzlich mitteilte, für 10. Dezember angesetzt.

In Tosters hofft man, dass auf diese Verhandlung bald ein Urteil folgen wird. Natürlich ein Urteil im Sinne der Antragstellenden. Christian Fiel, Mitglied der Initiative Apotheke für Tosters, erklärt, wie es dann weitergehen wird: „Bei einem positiven Ausgang des Verfahrens werden wir umgehend mit den beiden beeinspruchenden Apotheken in Kontakt treten. Wir werden versuchen, sie zu überzeugen, dass sie ihre eigenen Interessen etwas hintanstellen, damit auch die Tostner Bevölkerung eine eigene Apotheke bekommen kann.“ Die Apothekerin aus Nofels, von der ebenfalls ein Einspruch vorliegt, werde diesen jedenfalls zurückziehen, hier würde eine Zusage vorliegen.

Auch der Tostner Ortsvorsteher Manfred Himmer betont, dass man jetzt erst einmal ein Ergebnis abwarten müsse. Dann werde auch er sich dafür einsetzen, dass eine Einigung erzielt werde. „Das Zeitfenster vom Betreiber wurde auf Jahresende festgesetzt. Danach wird es schwierig“, erklärt er, warum der Dezember für die Apotheke ein Schicksalsmonat werden könnte.

„Brauchen Entscheidung“

Mit dem Betreiber ist die Firma Hilti & Jehle gemeint. Die baut derzeit am neuen Tostner Ortszentrum, in dem auch die Apotheke untergebracht werden soll. Bernhard Bertsch, beim Feldkircher Bauunternehmen als Abteilungsleiter für das Projekt zuständig, verweist darauf, dass das Unternehmen bisher davon abgesehen habe, die für die Apotheke vorgesehenen Geschäftsflächen zu verkaufen. „Wir haben lange mit dem Verkauf gewartet“, erklärt er das Entgegenkommen des Unternehmens. „Wenn aber nicht bald etwas passiert, werden wir die Flächen vermieten.“ Dann stelle sich die Situation viel schwieriger dar, denn man werde „mit Sicherheit keinen guten Mieter einfach so schnell aus einem Mietvertrag schmeißen. Wir brauchen eine Entscheidung“, macht Bertsch klar, dass die Wartezeit dem Ende zugeht.

Bevölkerung will Apotheke

In Feldkirch hoffen die meisten Menschen auf eine weitere Apotheke. In Tosters hat sich das bereits im Jahr 2016 gezeigt, als es der Initiative „Für eine Apotheke in Tosters“ gelang, 2900 Unterschrifen nur in Tosters zu sammeln. Auch im Rahmen der großen VN-Regionalumfrage wurde das Thema in Feldkirch abgefragt. Deutlich über 70 Prozent der Teilnehmer befürworteten dabei eine weitere Apotheke in der Stadt. Auch die Stadtpolitik hat sich in der Vergangenheit immer klar für das Tostner Projekt ausgesprochen. Gerade auch weil Tosters wächst und damit, so die Befürworter, der Bedarf immer größer werde.

Doch jetzt liegt der Ball erst einmal beim Landesverwaltungsgericht. Und – sollte dieses ein positives Urteil fällen – bei den beeinspruchenden Apotheken: denn ein Gang in die nächste Instanz würde das gerade noch offene Zeitfenster für den Standort im neuen Tostner Zentrumsbau unter Umständen ganz schließen. 

VN-HEIMAT/Gernot Schweigkofler

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