Zehnjähriges Mädchen stürzt in Gletscherspalte: Aufwendige Rettung am Hintertuxer Gletscher

Die Schülerin, die Teil einer alpinen Nachwuchsgruppe war, missachtete laut Polizei die Anweisungen ihres Trainers – mit dramatischen Folgen: Sie fuhr abseits der gesicherten Route und stürzte in eine Gletscherspalte.

Missachtung der Anweisungen führt zu Unfall

Das Kind war mit einer Trainingsgruppe auf dem Weg zur Piste unterwegs. Entgegen der klaren Anweisungen des Trainers bog sie auf eine ungesicherte Strecke ab – ein Fehler, der sich wenige Augenblicke später rächte. Im Bereich der roten Piste Nr. 9, auf rund 3100 Metern Seehöhe, öffnete sich unter ihren Skiern eine Gletscherspalte. Das Mädchen stürzte sechs Meter tief auf einen Felsen – laut Einsatzkräften ein Bereich, der normalerweise nicht befahren wird.

Rettung unter schwierigen Bedingungen

Sofort wurde ein Großaufgebot an Rettungskräften alarmiert. Die Bergrettung Tirol, unterstützt durch einen Notarzthubschrauber, rückte an. In der zehn Meter tiefen Spalte konnte das Mädchen rasch lokalisiert werden. Die Bergung gestaltete sich dennoch als technisch aufwendig: Enge Platzverhältnisse, vereiste Wände und die große Höhe forderten die Einsatzkräfte.

Das Mädchen klagte über Schmerzen an der Hand, war aber bei Bewusstsein. Nach der Bergung wurde sie per Hubschrauber in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht. Über die Schwere ihrer Verletzungen war zunächst nichts Näheres bekannt.

Polizei mahnt zu Disziplin und Vorsicht

Die Polizei bestätigt, dass das Kind die Anweisungen des Trainers ignoriert habe. Gerade im hochalpinen Bereich wie dem Hintertuxer Gletscher sei Disziplin lebenswichtig, betont ein Polizeisprecher: "Gesicherte Pisten sind in diesen Höhenlagen nicht nur Orientierung, sondern auch Sicherheit. Wer sie verlässt, bringt sich und andere in Lebensgefahr."

Ein Ermittlungsverfahren gegen Dritte gibt es derzeit nicht. Die Polizei geht von einem tragischen Einzelereignis aus.

(VOL.AT)