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Zahl der Asylanträge in Österreich geht weiter zurück

Damit setzt sich der seit 2023 anhaltende Rückgang bei den Asylantragszahlen fort.
Damit setzt sich der seit 2023 anhaltende Rückgang bei den Asylantragszahlen fort. ©Canva (Symbolbild)
Die Zahl der Asylanträge geht weiter zurück. Nach Angaben des Innenministeriums beantragten insgesamt 8.637 Personen im ersten Halbjahr in Österreich Asyl.

Das entspricht einem Rückgang von 36,7 Prozent gegenüber der ersten Jahreshälfte des Vorjahres, als noch 13.634 Anträge registriert wurden. Damit setzt sich der seit 2023 anhaltende Rückgang bei den Asylantragszahlen fort. Höhepunkt war das Jahr 2022 mit 32.351 Asylanträgen von Jahresbeginn bis Ende Juni.

AsylantrŠge in …sterreich pro Jahr 2015 bis 2024 und 1. Halbjahr 2025. Quelle: BMI; Die Auslieferung der APA-Grafiken als Embed-Code ist ausschlie§lich Kunden mit einer gŸltigen Vereinbarung fŸr Grafik-Pauschalierung vorbehalten. Dabei inkludiert sind automatisierte Schrift- und Farbanpassungen an die jeweilige CI. FŸr weitere Informationen wenden Sie sich bitte an unser Grafik-Team unter grafik@apa.at. GRAFIK 0966-25, […]
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Die strengen Kontrollen und der vorübergehende Stopp im Familiennachzug schlugen sich auch in den Zahlen nieder: Im Juni 2024 gab es noch 732 tatsächliche Einreisen, im Juni 2025 waren es 61 tatsächliche Einreisen. An erster Stelle in der Statistik liegt dabei Afghanistan. Hier wurden 320 Anträge gestellt, davon sind 120 Anträge (rund 37,5 Prozent) neu. Der Rest sind Folgeanträge bzw. Anträge von in Österreich geborenen Kindern. Insgesamt sind im Juni 1.138 Asylanträge gestellt worden. Im Vergleich zum Juni des Vorjahres beträgt der Rückgang 730 Anträge oder 39 Prozent.

Aufgrund eines EuGH Urteils stellen weibliche Schutzberechtigte in Österreich Anträge auf Asyl, wenn nur subsidiärer Schutz gewährt wurde. Auch EU-weit geht die Zahl der Erstanträge auf Asyl seit einiger Zeit zurück, wenn auch weniger stark als hierzulande. Insgesamt wurden in der Europäischen Union laut Innenministerium bis Ende Juni um 23 Prozent weniger Asylanträge verzeichnet als im selben Zeitraum des Vorjahres.

"Streng, hart und gerecht"

"Streng, hart und gerecht, das ist der Auftrag an die österreichische Asylpolitik, wie hier vorzugehen ist", bekräftigte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Montag in einer Pressekonferenz sein Motto. Als Erfolgsbeispiel nannte er den Rückgang bei den Aufgriffen an der ungarisch-burgenländischen Grenze um 95 Prozent, was auch einer geänderten Strategie bei den Kontrollen zu verdanken sei. Auch an der Grenze zu Deutschland gebe es eine erhebliche Entlastung, unter anderem auch bei den Asylanträgen.

Eine "positive Lageentwicklung" ortet Karner bei der Grundversorgung. Auch hier gebe es einen "sukzessiven Rückgang" von rund 14 Prozent im ersten Halbjahr. Aktuell befinden sich laut Innenministerium 58.400 Personen in der Grundversorgung, wovon 32.200 Personen Vertriebene aus der Ukraine sind. Der Arbeitspflicht, welche die Teilnahme an die Auszahlung des Taschengeldes koppelt, seien rund drei Viertel nachgekommen.

Kein Bargeld in drei Bundesländern

Ausgerollt wird ab Montag auch die sogenannte Sachleistungskarte. Ab heute gebe es kein Bargeld mehr, betonte Karner. Die Karte kann mit Taschengeld oder Beiträgen für gemeinnützige Arbeit beladen werden. Dadurch soll missbräuchliche Verwendung verhindert werden. Kommen sollte die Karte eigentlich bundesweit, jetzt ziehen aber nur Oberösterreich, Salzburg und die Steiermark mit. Rund 700 Karten werden ausgegeben.

Bundespolizeidirektor Michael Takacs betonte die Wirksamkeit grenzübergreifender Maßnahmen gegen die Schlepperkriminalität. "Wir sind für die organisierte Kriminalität unberechenbar geworden", so Takacs. Das Bundesamt für Fremdenwesen hat im Juni zudem 15.656 Verfahren negativ beschieden bzw. eingestellt. 915 Personen haben bis Ende Juni freiwillig auf Schutz verzichtet und Österreich während des Verfahrens verlassen.

FPÖ kritisiert "weiche" Asylpolitik

Keinen Anlass zum Jubel sah die FPÖ. In Wahrheit sei die Asylpolitik nicht "hart", wie Karner zumeist betont, sondern "locker, weich und vor allem österreichfeindlich", kritisierte Sicherheitssprecher Gernot Darmann in einer Aussendung.

(APA/Red)

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