AA

Zahl der Ärzte in Österreich steigt – aber nicht überall

Österreich hat heute mehr Ärzte denn je – doch die Zahl der Hausärzte schrumpft. Was das für Patienten bedeutet, zeigt der aktuelle Bericht.
Österreich hat heute mehr Ärzte denn je – doch die Zahl der Hausärzte schrumpft. Was das für Patienten bedeutet, zeigt der aktuelle Bericht. ©APA/BARBARA GINDL
In Österreich gibt es heute deutlich mehr Ärztinnen und Ärzte als noch vor zehn Jahren. Doch der Anstieg betrifft nicht alle Bereiche – vor allem bei Allgemeinmedizinern zeigt sich ein besorgniserregender Rückgang.

Laut Statistik Austria waren 2015 noch rund 44.000 Ärzte in Österreich tätig - das entsprach einem Verhältnis von 506 Medizinern zu 100.000 Einwohnern.2025 waren es bereits rund 52.000 Ärzte, damit kamen 565 Ärzte auf 100.000 Einwohner, zeigen am Dienstag veröffentlichte Zahlen.

Österreichs Gesundheitswesen 2015-2025

Österreichs Gesundheitswesen

Entwicklung von 2015 bis 2025

Gesamtzahl der Ärzte
2015
44.000
506 pro 100.000
2025
52.000
565 pro 100.000
+8.000 Ärzte (+18%) | +59 pro 100.000 Einwohner
Positive Entwicklung
Die Gesamtzahl der praktizierenden Ärzte in Österreich ist in den letzten 10 Jahren um 18% gestiegen. Pro 100.000 Einwohner gibt es heute 59 Ärzte mehr als 2015.
Allgemeinmediziner
2015
14.300
164 pro 100.000
2025
13.000
141 pro 100.000
-1.300 Allgemeinmediziner (-9%) | -23 pro 100.000
Fachärzte
2015
23.400
269 pro 100.000
2025
29.400
320 pro 100.000
+6.000 Fachärzte (+26%) | +51 pro 100.000
Ärzte in Ausbildung
2015
6.300
73 pro 100.000
2025
9.600
105 pro 100.000
+3.300 Ärzte in Ausbildung (+52%) | +32 pro 100.000
Zahnärzte
2015
4.900
56 pro 100.000
2025
5.500
60 pro 100.000
+600 Zahnärzte (+12%) | +4 pro 100.000
Nichtärztliches Gesundheitspersonal
2015
91.000
2024
101.500
+10.500 Personen (+12%)
Krankenpflege
58.700 → 62.300
Sanitäter & Hilfen
15.500 → 19.500
Med.-tech. Dienste
15.300 → 17.900
Starkes Wachstum
Das nichtärztliche Gesundheitspersonal ist in allen Bereichen gewachsen. Besonders stark war der Zuwachs bei Sanitätern und Pflegehilfen (+26%).
Krankenhausbetten
2015
65.100
2024
60.100
-5.000 Betten (-8%)
1985
75.200
2000
63.700
2015
65.100
2024
60.100
Langfristiger Trend
Seit 1985 wurden kontinuierlich Krankenhausbetten abgebaut (-20%). Der Rückgang betrifft alle Arten von Krankenanstalten und setzt sich seit 2015 fort.

Die Entwicklung ist allerdings nicht in allen Ärztegruppen gleich: So sank etwa die Zahl der Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner im Vergleichszeitraum von rund 14.300 auf 13.000 bzw. von 164 pro 100.000 Einwohnern auf 141. Im Gegensatz dazu stieg die Zahl der Fachärztinnen und Fachärzte von rund 23.400 im Jahr 2015 auf 29.400 - in Relation zur Bevölkerungsentwicklung bedeutet das einen Zuwachs von 269 Fachärzten pro 100.000 Einwohnern auf 320.

Stark zugenommen hat auch die Zahl der Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung von 6.300 (73 pro 100.000 Einwohner) auf 9.600 (105 pro 100.000 Einwohner). Die Anzahl der Zahnärztinnen und Zahnärzte stieg ebenfalls - und zwar von rund 4.900 auf 5.500, im Verhältnis zur Bevölkerungsanzahl war das Plus aber eher gering (von 56 pro 100.000 Einwohnern auf knapp 60).

Auch Zuwachs bei nichtärztlichem Gesundheitspersonal

Zugenommen hat auch die Zahl des Gesundheitspersonals im nichtärztlichen Bereich - und zwar von knapp 91.000 im Jahr 2015 auf rund 101.500 im Jahr 2024. Hier zieht sich der Zuwachs durch alle Bereiche: In den gehobenen Diensten für Gesundheits- und Krankenpflege (z.B. diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger) stieg die Zahl des Personals von rund 58.700 auf 62.300). Bei den Sanitätern, Pflegehilfen und medizinischen Assistenzen gab es ein Plus von 15.500 auf 19.500 und bei den gehobenen medizinisch-technischen Diensten (z.B. Physio- und Logopädie), medizinisch-technischen Fachdiensten und Masseurinnen und Masseuren einen Zuwachs von 15.300 auf 17.900.

Weniger Betten in Krankenanstalten

Gesunken ist dagegen die Zahl der tatsächlich aufgestellten Betten in den Krankenanstalten - und zwar von 65.100 im Jahr 2015 auf 60.100 im Jahr 2024. Davor hatte es seit Beginn der 2000er Jahre einen Zuwachs gegeben. Zum Vergleich: 2000 gab es noch 63.700 Betten. Blickt man noch weiter zurück, ist allerdings ein deutlicher Abbau von Betten zu verzeichnen: 1985 waren es noch rund 75.200.

Seit 2015 zieht sich der Rückgang durch alle Formen der Krankenanstalten: Weniger Betten verzeichneten sowohl die allgemeinen Krankenanstalten als auch Sonderkrankenanstalten und Genesungsheime wie auch Sanatorien bzw. Pflegeanstalten für chronisch Kranke. Auch die Zahl der jeweiligen Anstalten an sich ist rückläufig.

(APA)

  • VOL.AT
  • Gesundheit
  • Zahl der Ärzte in Österreich steigt – aber nicht überall