Yacht Club Bregenz kämpft mit den Kosten: Generalsanierung statt Neubau des Vereinshauses
Am Montag hat im Vereinsgebäude des Yacht Clubs Bregenz die Abbruchfirma mit den Arbeiten gestartet. Beim Lokalaugenschein von VOL.AT auf der Baustelle staubt es und klopft es schon. Aus der Decke werden Teile gerissen, und in den Wänden klaffen Löcher.
Hier wird aktuell generalsaniert statt neu gebaut. Denn wie so vielen Häuslebauern haben auch dem Yachtclub die hohen Baukosten einen Strich durch die Rechnung gemacht. Damit ist er nicht der einzige Sportclub, der seine Pläne zurückschrauben musste.
Erst kürzlich berichtete VOL.AT über die Pläne des Tennisclubs Bregenz, der ebenfalls am See seine Heimstätte hat und dem es ähnlich erging. Ursprünglich hatte auch der Yacht Club einen Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Geplant war ein Neubau, ein schwebendes Gebäude.

Anders als geplant
Doch es kam anders. „Die Kosten sind schon während der Planungsphase aus dem Ruder gelaufen“, erklärte Vereinspräsident Oliver Böhler im Gespräch mit VOL.AT. „Wir sind ein kleiner Verein mit 400 Mitgliedern.“ Daher wird nun generalsaniert statt neu gebaut.


Olympia-Medaillen
Das Gebäude wird komplett ausgehöhlt, das Dach erneuert und das gesamte Gebäude saniert. Zudem ist die Installation einer Wärmepumpe geplant. Die Küche hingegen bleibt unverändert, da sie für den Verwendungszweck ausreichend ist und in den vergangenen Jahren bereits mehrfach saniert wurde, erklärte Böhler.


2,1 Millionen Euro
Die Gesamtkosten des Projekts werden auf 2,1 Millionen Euro geschätzt. Unterstützt wird der Verein dabei von der Stadt Bregenz und dem Land Vorarlberg.
Dass der Segelsport gefördert wird und eine derartige Anerkennung erfährt, freut Böhler. "Es hat uns die Goldmedaille im Segeln in Marseille sehr genutzt. Das macht uns sehr stolz", spricht er die Leistung von Goldjunge Lukas Mähr (mit Lara Vadlau, Anm.d Redaktion) sowie von Benjamin Bildstein und David Hussl an.

Gerade für den Segelsport hält Böhler das Vereinshaus für essenziell. Bei großen Events wie Segelregatten werden Räumlichkeiten benötigt, in denen sich die Sportler aufhalten und auf den Start warten können. Am Bodensee lässt sich die Windstärke oft nicht im Voraus genau abschätzen, was solche Räumlichkeiten umso wichtiger macht.

100 Jahre Yacht Club
Bereits vor Weihnachten hat der Verein mit dem Ausräumen des Vereinshauses begonnen. Jetzt steht noch viel Arbeit an. „Unsere große Hoffnung ist, dass wir bis Ende Sommer fertig sind“, sagt der 58-jährige Vereinspräsident. „Das wäre unser Jubiläumsgeschenk für unsere Mitglieder, wenn wir dieses Jahr fertig werden.“ Das Jahr 2025 ist für den Yachtclub, ebenso wie für den Tennisclub Bregenz, ein besonderes Jahr: Beide Vereine feiern ihr 100-jähriges Bestehen. Das Vereinshaus des Yachtclubs selbst stammt aus den 1950er-Jahren.

Niedrigere Betriebskosten
Damals wurde mit „billigsten Eigenmitteln“ gebaut, wie Böhler es beschreibt. „Auf die Isolierung wurde damals nicht geachtet“, erklärt der Bregenzer. Durch die neuen Fenster und die modernisierte Außenhülle erhofft er sich künftig deutlich niedrigere Betriebskosten.
Doch bis dort wieder geheizt wird, vergeht noch etwas Zeit. Erstmals geht es dort ans Abbrechen und hoffen, dass alles nach Plan läuft und rechtzeitig noch der Club noch im Jubiläumsjahr wieder eröffnet wird.
(VOL.AT)
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