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WWF: Stör-Bestand der unteren Donau durch Wilderei massiv bedroht

Der Stör-Bestand der unteren Donau ist massiv bedroht.
Der Stör-Bestand der unteren Donau ist massiv bedroht. ©Canva (Symbolbild)
Das Ausmaß der Wilderei bedroht laut einer Analyse des WWF die letzten Stör-Bestände der unteren Donau massiv.

Verstöße gegen Fangverbote, Verwendung illegaler Fanggeräte, verbotener Handel mit Stören und Störprodukten setzt die Population der gefährdeten Fische stark unter Druck. "337 Fälle illegaler Aktivitäten wurden zwischen 2016 und 2022 im Zusammenhang mit Stören registriert", erklärte WWF-Artenschutzexpertin Jutta Jahrl am Mittwoch in einer Aussendung.

Wilderei bedroht Stör-Bestand massiv

In dem Zeitraum seien zudem über 950 illegal gefangene Störe beschlagnahmt. "Wir gehen jedoch davon aus, dass das nur einen kleinen Teil der tatsächlichen Fälle abbildet", so Jahrl. Der WWF forderte daher alle involvierten Behörden dringend zum Handeln auf, um die Kontrollen von Fischerei, Transport und Handel zu verstärken und illegale Machenschaften aufzudecken.

Wilderer entlarven: WWF entwickelte spezielle Methoden

Um den Wilderern auf die Spur zu kommen, entwickelte WWF bereits spezielle Methoden. "In Bulgarien setzen wir zum Beispiel gemeinsam mit der Grenzpolizei erfolgreich Unterwassersonargeräte zum Aufspüren illegaler Hakenleinen ein", so Jahrl. "Dadurch konnten wir allein im Vorjahr 131 dieser tödlichen Fanggeräte aus dem Verkehr ziehen." In Rumänien habe die Umweltorganisation den Kontrollbehörden Kamerafallen zur Verfügung gestellt, mit denen bisher 15 illegale Aktivitäten aufgedeckt werden konnten. "Im Donaudelta testen wir außerdem gerade Möglichkeiten zur Drohnenüberwachung", sagte Jahrl.

Störe gelten als die am meisten gefährdete Artengruppe der Welt. Drei Störarten in der unteren Donau sind inzwischen vom Aussterben bedroht: der Hausen oder Beluga, der Sternhausen sowie der Waxdick oder Russische Stör. Außerdem wurde 2022 mit dem Sterlet die einzige noch in Österreich vorkommende Art als stark gefährdet eingestuft. Zwei weitere Störarten sind in der Donau bereits ausgestorben.

(APA/Red)

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