Es waren Elterninitiativen, aus denen Mitte der 1980er-Jahre die ersten Spielgruppen entstanden. Zuerst Bregenz, Dornbirn und Wolfurt, dann folgten immer mehr Gemeinden dem Beispiel und brachten solche Kleinkinderbetreuungseinrichtungen auf den Weg. Heute gibt es etwa 80 Spielgruppen im Land und eine Servicestelle als Drehscheibe, die morgen ihr 10-jähriges Bestehen feiern kann. Auch Irene Klien wird den Festakt im Eltern-Kind-Zentrum in Dornbirn besuchen. Sie leitet die Spielgruppe Ringareia in der Angelika-Kauffmann-Straße in Hohenems. Und erfreut sich selbst nach elf Jahren immer noch jeden Tag an ihrer Tätigkeit. Was Wunder, schließlich erfüllte sich die gelernte Physiklaborantin mit dieser Ausbildung einen Herzenswunsch aus Jungmädchenzeiten.
Kein Rückgang
Die Spielgruppen in Hohenems bestehen seit zwanzig Jahren. Gegründet hat sie Silvia Hämmerle. In den eigenen vier Wänden schaffte sie Platz für den Nachwuchs. Längst sind die Einrichtungen, derer es zwei gibt, den Kinderschuhen entwachsen. Dass sie auch von der Stadt als vollwertigen Teil des Kinderbetreuungsnetzes gesehen werden, freut Irene Klien besonders. Denn das war nicht immer so, merkt sie an und belässt es dabei. Viel lieber erzählt sie von ihrer Arbeit mit den Kleinen, die zwischen zweieinhalb und drei Jahre alt sind.
Bildung kommt nicht zu kurz
Was sie überraschte: Die Öffnung der Kindergärten für Dreijährige machte sich nicht negativ bemerkbar. Im Gegenteil. Viele Eltern haben ihre Dreijährigen bewusst in der Spielgruppe angemeldet, erzählt Irene Klien. Sie glaubt den Grund zu kennen. Hier dürfen die Kleinen noch ein Jahr Kind sein, denn Spielgruppen haben keinen Bildungsauftrag. Was aber nicht heißt, dass diesbezüglich gar nichts passiert. Klien: Wir lassen zwar die Kinder das tun, was sie möchten. Wenn sie jedoch ein Gedicht oder ein Lied lernen wollen, ist auch das möglich. Außerdem wird mit Unterstützung einer türkischstämmigen Betreuerin eine Sprachförderung für Kinder aus Migrantenfamilien angeboten. Bilderbücher und Spiele helfen den Kindern beim besseren Verständnis der deutschen Sprache. Was ihnen den Übertritt in den Kindergarten deutlich erleichtert, wie die Erfahrungen zeigen.
Tochter als Praktikantin
Irene Klien mag ihren Beruf, weil jeder Tag anders verläuft. Als ihre Tochter in die Spielgruppe kam, die jetzt übrigens dort selbst ein Praktikum absolviert, entschloss sich die Mutter, ihren lange gehegten Jobwunsch in die Tat umzusetzen. Während ihrer berufsbegleitenden Ausbildung konnte sie den Sohn zur Arbeit mitnehmen, was alles ein bisschen leichter machte. Der früher oft gehörten Meinung, Spielgruppen würden als Abstellplatz von Müttern mit dem Drang nach mehr Freizeit benützt, konnte Irene Klien nie folgen. Kinder brauchen den sozialen Kontakt schon im frühen Alter, ist sie überzeugt. Auch das erste Loslassen will gelernt sein. Nicht selten von beiden Seiten. Da kann eine Spielgruppe eine gute Spielwiese sein.
ZUR PERSON:
Name: Irene Klien
Geboren: 19. August 1968
Familienstand: verheiratet, 2 Kinder
Beruf: Spielgruppenleiterin und Kinderbetreuerin
Hobbys: Lesen, Reisen, Skifahren
Wohnort: Hohenems
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