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"Wünschen bedeutet auch, dass wir bedürftig sind": Warum sich Erwachsene in der Weihnachtszeit schwertun

VOL.AT traf Thomas Erlacher in der Feldkircher Innenstadt, wo er die erste Kerze am Adventskranz anzündete.
VOL.AT traf Thomas Erlacher in der Feldkircher Innenstadt, wo er die erste Kerze am Adventskranz anzündete. ©VOL.AT/Mayer
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Thomas Erlacher, Referent des Bischofs, teilt seine Gedanken zum ersten Advent. Er spricht über die Schwierigkeit, sich als Erwachsener etwas zu wünschen und die zentrale Botschaft von Weihnachten.

"Es wird ernst"

So beginnt Thomas Erlacher seine Gedanken zum ersten Advent. "Seit Wochen gibt es in den Geschäften Lebkuchen, Weihnachtskekse und Weihnachtsdeko zu kaufen. Aber spätestens heute, am ersten Adventssonntag, wird es wirklich ernst, wenn wir heute die erste Adventkerze anzünden", führt er aus. Man mache sich bereit, Entscheidungen zu treffen, meint der Feldkircher: "Wie feiern wir Weihnachten? Was gibt es zu essen? Und vor allem, was möchten wir in diesem Jahr schenken."

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Erlacher mit dem Adventskranz auf dem Weg zum Illpark. ©VOL.AT/Mayer

"Wünschen bedeutet auch, dass wir bedürftig sind"

Erlacher erzählt, dass ihm das Verschenken, aber auch das Wünschen oft schwerfällt. "Wenn mich selber jemand fragt, was ich denn gerne zu Weihnachten haben möchte, dann fällt es mir oft schwer, das zu beantworten", meint er. Ganz im Gegensatz zu seiner Nichte, die bereits seit Wochen einen Wunschzettel ans Christkind schreibe und "hunderttausende Ideen" habe. Für Erlacher sind Kinder deshalb "wahre Geschenks-Expertinnen".

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Für die Gedanken ging es weiter ins Spielzeuggeschäft, wo Geschenkideen warten. ©VOL.AT/Mayer

Gerade für uns Erwachsene sei es oft schwierig, sich etwas zu wünschen, so Thomas Erlacher. "Denn Wünschen bedeutet auch, dass wir damit sagen, dass wir bedürftig sind, dass uns nicht alles zur Verfügung steht", gibt er zu verstehen. Doch das Wünschen sei eigentlich eine "wunderbare Sache", denn es zeige, dass uns jemand eine Freude machen und damit sagen möchte: "Du bist mir wichtig."

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Die erste Kerze brennt. ©VOL.AT/Mayer

Die Grundbotschaft von Weihnachten

"Genau das ist die Grundbotschaft von Weihnachten", betont Erlacher. "Du bist mir wichtig." Gott habe sich überlegt, wie er der Welt eine Freude machen könne. "Er hat dieses Geschenk in einem kleinen Kind in einer Krippe verpackt." Dies sei eine Botschaft von Freude, von Hoffnung und von Zuversicht. Das Beschenktsein, das wir an Weihnachten erfahren, sollen wir auch weiterschenken.

"In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine gute Vorbereitung auf Weihnachten", schließt Thomas Erlacher. "Gute Überlegungen, was wir anderen schenken können. Und anderen diese Botschaft, diese Freude zu machen von: du bist mir wichtig."

(VOL.AT)

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