Das soziale Miteinander sollte auch ein gegenseitiges Annehmen sein. Das Wolfurter Sprachfördernetzwerk soll hier helfen, Barrieren zu überwinden.
In Kooperation mit „okay. zusammen leben“, der Projektstelle für Zuwanderung und Integration, die maßgeblich vom Land Vorarlberg getragen wird, baut Wolfurt seit vergangenem Frühjahr ein lokales Sprachfördernetzwerk auf. Das Thema der Sprachförderung und Mehrsprachigkeit soll damit zu einem Anliegen für die Allgemeinheit werden. „Sprache ist der Schlüssel zur Integration, zum gegenseitigen Verstehen. Über die Sprache erschließt sich ein sozial- und chancengerechter Zugang zur Bildung“, betont VBgm. Moosbrugger. Wolfurt will hier schon frühzeitig ansetzen und strebt deshalb eine Vernetzung aller Beteiligten an.
Alle sollen mit ins Boot
Gemeinderätin Elisabeth Fischer will alle im Boot haben: „Hier sind die Kindergärten und Kinderbetreuungseinrichtungen genau so gefordert wie Schulen und Pädagogen, aber auch Gemeindebibliothek, Spielothek, die einschlägigen Institutionen, die Ausschüsse in unserer Gemeinde, Elternbildung, Elternberatung, die Migrantenvereine und vor allem die Eltern und Familien.“ Froh ist Fischer, dass vor allem auch die Mittelschule mit dabei ist. „Geschehen muss aber vorher schon in den Familien etwas, damit wir auch Kinder von Null bis drei Jahre mit einbeziehen können. Dazu ist es notwenig, die Eltern direkt anzusprechen, den Eltern-Kind-Treff, die Geburtsvorbereitung und die Kinderärzte mit im Projekt zu haben.“
Maßnahmenkatalog bis Sommer 2013
Gemeinsam mit „okay. zusammen leben“ und Andreas Holzknecht („obhut“ Beratungsservice für Kinderbetreuung) wurde ein gemeindespezifisches Sprachförderleitbild erstellt. „Die Ergebnisse wurden vor gut einem Monat präsentiert. Daraus sollen nun konkrete Schritte abgeleitet werden“, so Fischer. Noch im Dezember wird sich eine Gruppe von Eltern, Institutionen und Interessierten mit dem Thema „früh beginnen“ intensiv beschäftigen. Eine weitere Arbeitsgruppe aus dem Bereich Schule ist im Frühjahr 2013 geplant. Ziel ist es, bis Ende Juni kommenden Jahres einen alle Bereiche umfassenden Maßnahmenkatalog vorzulegen. Dieser soll dann ab Herbst 2013 für alle bindend sein und jährlich evaluiert werden.
„Es geht nicht nur um Kinder mit Migrationshintergrund, es geht um Sprache allgemein und um alle Kinder in unserer Gemeinde. Die Sprachförderung kann das Sprachverhalten aller Kinder, unabhängig von ihrer Erstsprache, entscheidend erhöhen und zu einer stärkeren Wirkung der einzelnen Maßnahmen beitragen“, hält Vizebürgermeisterin Angelika Moosbrugger fest. Deshalb ist vor allem die Vernetzung, die Zusammenabreit und inhaltliche Abstimmung aller Beteiligten wichtig.
Wer Interesse hat, am Netzwerk mitzuarbeiten, kann sich beim Meldeamt der Gemeinde unter Telefon 05574/6840 oder unter E-Mail bei angelika.moosbrugger@wolfurt.at bzw. elisabeth.fischer@wolfurt.at melden. Die Leitlinen sind im Internet unter http://www.wolfurt.at/node/8252 (Endfassung des Grundlagenpapiers) nachzulesen.
Info
Netzwerk „Mehr Sprache“ in Wolfurt
- Früh beginnen: Ab der Geburt, bzw. schon vorher kommt jeder Mensch mit Sprache in Berührung – das wollen wir aktiv nutzen und unterstützen
- Kinder in Kindereinrichtungen intensiv fördern: alle Einrichtungen gehen einen gemeinsamen Weg im Bereich Sprachförderung
- Sprachförderung im Kontext von Mehrsprachigkeit: In Wolfurt wohnen Menschen aus über 50 Nationen – das ist ein unerschöpflicher Schatz an Sprachen und Kulturen
- Kooperation mit Eltern: Eltern kennen ihr Kind von Anfang an – und am Besten, diese Ressource muss genutzt werden
- Qualifizierte MitarbeiterInnen: Gemeinsame Fortbildungen werden angeboten und sind Grundlage für alle
- Vernetzung aller Beteiligten: nur so entsteht ein tragfähiges Netzwerk; Wolfurts Spezialität ist, dass sich alle Institutionen für Kinder von 0-14 entschieden, mitzumachen. Also auch beide Volks- und die Mittelschule.
- Dokumentation und Evaluation: Wir schauen uns regelmäßig an, was die Vernetzung im Bereich Sprache gebracht hat.
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