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Wolfrisse im Bregenzerwald: WWF will Herdenschutz

Es herrscht Uneinigkeit darüber, was mit dem Wolf passieren soll.
Es herrscht Uneinigkeit darüber, was mit dem Wolf passieren soll. ©AFP
Nachdem im Bregenzerwald mehrere Schafe vermeintlich von einem Wolf gerissen wurden, fordert der WWF mehr Herdenschutz.
Wolf-Alarm im Bregenzerwald

Ein Wolf soll am Wochenende mehrere Schafe im Bregenzerwald gerissen haben, nun scheiden sich die Geister, wenn es um die Reaktion darauf geht. Wie die Naturschutzorganisation WWF Österreich in einer Aussendung angab, fordert Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger den Abschuss des Wildtieres. Für den WWF ist dies aber keine sinnvolle Maßnahme.

"Einerseits sind Wölfe europaweit streng geschützt. Andererseits ist gerade Vorarlberg umgeben von Ländern mit weit größeren Wolfspopulationen - es werden immer wieder Individuen aus der Schweiz durchstreifen, für die ungeschützte Nutztiere eine leichte Beute sind", so Christian Pichler, Wolfsexperte des WWF. Ein verstärkter Herdenschutz sei deshalb alternativlos, die Bauern würden dabei volle Unterstützung der Politik brauchen.

Hirtenwesen wiederbeleben

Als Beispiel führt der WWF die Präventionsmaßnahmen anderer alpiner Länder an und schlägt einen Fünf-Punkte-Plan vor. Dafür müsse auch das Hirtenwesen wiederbelebt werden - eine derartige Ausbildung sei schnellstmöglich voranzutreiben.

Dem Vorstoß von Moosbrugger bringt der WWF eine fehlende Verhältnismäßigkeit entgegen. "Jedes gerissene Tier ist ein schmerzhafter Verlust. Dass in Österreich aber jährlich um die 10.000 Schafe aufgrund von Krankheiten, Unwetter und Steinschlag verenden, stellt eine weitaus größere Belastung dar als die insgesamt 103 Risse durch Wölfe im Vorjahr." Der WWF fordert deshalb den verstärkten Herdenschutz durch Elektrozäune, Hunde und vor allem Behirtung.

(VOL.AT)

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