Ihm wird vorgeworfen, im Sommer 2023 zwei schlafende Obdachlose mit einem Messer getötet und eine weitere wohnungslose Frau schwer verletzt zu haben. Die Staatsanwaltschaft hat beantragt, die Überlebende als Zeugin zu vernehmen. Der Prozess ist auf zwei Tage angesetzt.
Gutachten sieht hohe Rückfallgefahr
Der zuständige Richter hat am Mittwoch entschieden, dass vor dem Geschworenengericht nicht nur die Tötungsdelikte, sondern auch ein gewaltsamer Angriff auf die Mutter des Angeklagten verhandelt werden, den er einige Monate nach den ersten Taten verübt haben soll. Ein psychiatrisches Gutachten bescheinigt dem 18-Jährigen, zu allen Tatzeitpunkten voll zurechnungsfähig und damit schuldfähig gewesen zu sein. Der Sachverständige stellte jedoch fest, dass von dem Angeklagten aufgrund einer Persönlichkeitsentwicklungsstörung eine erhebliche Gefahr ausgeht. Ohne therapeutische Maßnahmen sei mit hoher Wahrscheinlichkeit mit weiteren schweren Straftaten zu rechnen. Deshalb hat die Staatsanwaltschaft gemäß § 21 Absatz 2 StGB zusätzlich die Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum beantragt.

Tötungsabsicht
Der damals 17-Jährige suchte im Dezember eine Polizeiinspektion auf und gestand, seit Juli gezielt nach Opfern gesucht und mit Tötungsabsicht auf diese eingestochen zu haben. Er zeigte sich zu allen Tatvorwürfen geständig und nannte Wut, Unruhe und Traurigkeit als Motive für seine Handlungen. Die Polizei hatte den Fahndungsdruck auf ihn erhöht, indem sie Fahndungsfotos aus Überwachungskameras veröffentlichte und eine Belohnung von 10.000 Euro für Hinweise zur Ergreifung des Mordverdächtigen aussetzte.

Angeklagter wegen Messerangriffen und Gewalt an Mutter vor Gericht
Der Angeklagte soll am 12. Juli 2023 zunächst einen 56-jährigen Mann mit einem Küchenmesser auf einer Parkbank am Handelskai in Wien-Brigittenau tödlich verletzt haben. Am 22. Juli soll er mit derselben Waffe in der Venediger Au, Wien-Leopoldstadt, einer 51-jährigen Frau schwere Stich- und Schnittverletzungen zugefügt haben, die sie überlebte. In der Nacht zum 9. August soll der 17-Jährige am Hernalser Gürtel in Wien-Josefstadt einen 55-jährigen Mann mit dem Messer getötet haben. Laut Anklage griff er am 18. September 2023 seine Mutter an und brach ihr mehrere Rippen, verursachte eine Schädelprellung, Hämatome sowie Abschürfungen am ganzen Körper, indem er ihr ins Gesicht schlug und anschließend auf den Kopf und Körper der am Boden liegenden Frau eintrat.
APA
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