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"Wohltemperierter" Auftakt der Bregenzer Meisterkonzerte

Bregenz - Der russische Geiger Sergei Krylov (38) und der junge italienische Pianist Giuseppe Andaloro (26) haben Sonntagabend im Festspielhaus für einen "wohltemperierten" Auftakt der "Bregenzer Meisterkonzerte" 2008/09 gesorgt.

In einem großen Bogen von Bach und Beethoven bis Debussy, de Falla und Sarasate sorgten die beiden Künstler in Soloauftritten sowie im geglückten Zusammenspiel für einen meisterlichen Konzertabend, der vom Abo-Publikum mit Beifall und Jubel quittiert wurde.

Auf karger Bühne und vor bläulich angeleuchtetem Eisernen Vorhang kamen die musikalischen Qualitäten der beiden Musiker gut zur Geltung. Krylov ließ Johann Sebastian Bachs Sonate Nr. 1 g-Moll für Violine solo zu Anfang aus ruhiger Gelassenheit des Adagio erblühen, steigerte sich im zweiten Satz zu grandiosen, mehrstimmigen Fugenläufen, die den Einsatz mehrerer Instrumente suggerierten, bevor die Sonate nach sanftem Siciliano in einen furiosen Presto ausklang.
Sein überragendes Können auf der Violine bewies der Meistergeiger aus Moskau noch einmal am Ende des Abends mit einer hinreißenden und virtuos-akrobatischen Interpretation der Fantasie zu Bizets “Carmen” von Pablo de Sarasate.

Auch in der musikalischen Zwiesprache mit dem Pianisten Andaloro erwies sich Krylov als meisterlich. Gelegenheit zum geglückten Zusammenspiel boten die Sonate Nr. 8 für Violine und Klavier von Ludwig van Beethoven sowie die “Canciones populares espanoles” von Manuel de Falla in einer Adaption für Klavier und Geige. Wie modern und klar in ihrer reduzierten Form die “Drei Preludes für Klavier aus Livre I und II” von Claude Debussy auch nach rund 100 Jahren sind, ließ Andaloro im impressionistisch anmutendem Solospiel spüren.

Die “Bregenzer Meisterkonzerte” 2008/09 werden am 20. November mit dem Swedish Chamber Orchestra unter Thomas Dausgaard fortgesetzt. Auf dem Programm stehen Beethovens Achte, Schumanns Vierte und das Konzert für Violine (Solist Daniel Hope) und Orchester e-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy. Am 23. Jänner folgt das obligate Wintergastspiel der Wiener Symphoniker unter Chefdirigent Fabio Luisi mit Werken von Weber, Mendelssohn und Brahms im winterlichen Reisegepäck.

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