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WM-Gymnastin Valentina Baldauf tritt zurück

Eine Ende des Vorjahres erlittene schwere Meniskusverletzung lässt eine Fortsetzung der Karriere der 18-jährigen Vorarlbergerin nicht zu.

Baldauf ist nach Lisa Stampfl und Catherine Czak bereits die dritte des sechsköpfigen WM-Ensembles 2007, die abtritt. Bundesfachwartin Gabriela Welkow-Jusek: „Valentina war die personifizierte gute Stimmung im Team. Wo sie war, ging die Sonne auf. Angesichts ihrer schwierigen Sportbiografie hat sie Großartiges erreicht!“

Die Spitzensport-Karriere der Rhythmischen Gymnastin Valentina Baldauf verlief in hohem Maße ungewöhnlich und steinig. Für eine technisch-kompositorische Sportart erst fast „unmöglich spät“ (mit elf Jahren) in das gezielte Training eingestiegen, führte der Weg der heute 18jährigen Dornbirnerin bereits 2004 zum ersten Gruppen-Staatsmeistertitel. Es folgten drei Einzel-Staatsmeisterschafts-Bronzemedaillen 2005 – und dann im Jänner 2006 (bei einer völlig unverdächtigen Übung) ein Halswirbelbruch (!) im Training.

Baldauf hatte großes Glück im Unglück: Es bleiben keine Spätfolgen zurück. Nach eineinhalb Jahren intensiver Rehabilitation erhielt sie im Juni 2007 das ersehnte Vollbelastungsattest. Die Nominierung für die Nationalgruppe erkämpfte sie sich schon bei der WM Ende September – und diese sollte trotz verpasster Olympiaqualifikation schließlich den Karrierehöhepunkt darstellen. Denn eine schwere Meniskusverletzung während der (gewonnenen) Gruppen-Staatsmeisterschaft im Dezember 2007 beendete de facto die Laufbahn.

Nun gab Valentina Baldauf ihren Rücktritt bekannt: „Ich kann mein Knie noch immer nicht vollkommen durchstrecken und beugen. Ohne das geht es aber nicht. Zurzeit ist nicht einmal Joggen schmerzfrei möglich. Und es würde einfach viel zu lange dauern, um wieder voll einsteigen zu können. Die Ärzte haben gesagt, so einen zerfetzten Meniskus haben sie noch nie gesehen“.

Baldauf weiter: „Es wäre zu schwer für mich, noch einmal von null anzufangen und alles wieder aufzuholen. Auf jeden Fall werde ich es nie bereuen, mit diesem Sport angefangen zu haben. Das sind mir meine Verletzungen Wert. Ich möchte in diesem künstlerischen Bereich bleiben, anfangen Lateinamerikanisch zu tanzen oder vielleicht etwas in Richtung Musical machen. Oder Patisserie. Nach meiner Matura gehe ich nach Südamerika, voraussichtlich nach Ecuador oder in eine Surfschule nach Costa Rica“.

Der „große Bruder“ von Valentina ist Kunstturn-Ass Marco Baldauf. Er zollt Respekt: „Valli hat aufgrund von Verletzungen und der bevor stehenden Matura die richtige Entscheidung getroffen. Das Wichtigste ist, dass sie von ihrem schweren Unfall keine bleibenden Schäden davon getragen hat. Ich bewundere, wie sie damals mit der Situation umging. Sie kann stolz auf ihre Karriere zurück blicken“.

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