AA

Wissenschaftlich bestätigt: Das hat es mit den Eisheiligen auf sich!

Sie sind Bestandteil des traditionellen Bauernkalenders, aber auch von der modernen Wissenschaft als sogenannte meteorologische Singularität bestätigt.
Sie sind Bestandteil des traditionellen Bauernkalenders, aber auch von der modernen Wissenschaft als sogenannte meteorologische Singularität bestätigt. ©dpa
Die Bezeichnung "Eisheilige" für die Tage zwischen dem 11. und 15. Mai geht auf den kirchlichen Heiligenkalender und die Prägung des ländlichen Lebens durch die kirchlichen Feste zurück. Das Wetter in diesen Tagen, das häufig von einem Frosteinbruch mit großen Schäden in der Landwirtschaft geprägt war, machte die Namen der Heiligen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia bis heute unvergessen.
So wird das Eisheiligen-Wetter
Gut gepflanzt: Tomaten
Hier geht's zum Mondkalender!

Sie sind Bestandteil des traditionellen Bauernkalenders, aber auch von der modernen Wissenschaft als sogenannte meteorologische Singularität bestätigt. Damit bezeichnen die Fachleute bestimmte Wetterlagen, die im Witterungsablauf jährlich nahezu um die gleiche Zeit auftreten können, allerdings nicht müssen.

Bezeichnend für die Eisheiligen sind eine Kältewelle und Nachtfröste, die Schäden an empfindlichem Saatgut, Keimlingen oder südländischen Topf- und Kübelpflanzen verursachen können. Entsprechend haben sich im Volksmund zahlreiche Bauernregeln dazu entwickelt. Für Gärtner gilt etwa: “Pflanze nie vor der Kalten Sophie”. Andere lauten: “Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz” oder “Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost”. Derber klingt es in Bayern und Österreich: “Die Pankrazi, Servazi und Bonifazi sind drei frostige Bazi und zum Schluss fehlt nie die kalte Sophie.”

Bodenfrost dieses Jahr kein Thema

Übrigens: Rein statistisch ist eher die Woche nach den Eisheiligen, also der Zeitraum zwischen 21. Mai und 23. Mai, anfällig für Frost. Der Grund: Die Wetterregel entstand etwa zwei- bis dreihundert Jahre vor der gregorianischen Kalenderreform.

Bodenfrost wird in diesem Jahr ohnehin kein Thema sein. Die Wahrscheinlichkeit für die Eisheiligen hat den Meteorologen zufolge ohnehin in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen.

Das sind die 5 Eisheiligen:

Mamertus (11. Mai) wird vor allem in Norddeutschland und den Niederlanden zu den Eisheiligen gezählt. Er führte als Bischof des französischen Vienne die dreitägigen Bitttage vor Christi Himmelfahrt ein, die noch heute in der Kirche begangen werden; er starb um 474 n. Chr.

Pankratius (12. Mai) erlitt im Alter von 14 Jahren unter Kaiser Diokletian um 305 den Märtyrertod. Er wird zu den 14 Nothelfern gezählt und als Patron der jungen Saat und Blüten angerufen.

Servatius (13. Mai) war im 4. Jahrhundert Bischof von Tongern und starb am 13. Mai 384 in Maastricht. In ganz Westeuropa breitete sich seine Verehrung schnell aus. Sein Grab in der Servatiuskirche in Maastricht wurde ein vielbesuchtes Wallfahrtsziel.

Bonifatius von Tarsus (14. Mai) ist ein Märtyrer, über den wenig bekannt ist. Er wird oft mit Bonifatius, dem Apostel der Deutschen, verwechselt, dessen Gedenktag am 5. Juni ist.

Sophia (15. Mai) wird auch als “kalte Sophie” bezeichnet. Die Heilige starb in Rom als Märtyrerin unter Diokletian um 305 n. Chr.

(AP/dpa)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Welt
  • Wissenschaftlich bestätigt: Das hat es mit den Eisheiligen auf sich!