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Wissen über Osteoporose stärken

Immer mehr Menschen müssen wegen Problemen mit dem Bewegungsapparat in den Krankenstand gehen. Die Zahl der Betroffenen steigt laut Experten dramatisch an.

Ein zu geringes Präventionsbewusstsein und die fehlende Aufklärung führen dazu, dass Knochenerkrankungen oft nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Eine neue Aktivität soll Abhilfe schaffen. Die „Initiative Lebensbasisknochen“ wurde heute, Dienstag, bei einer Pressekonferenz in Wien aus der Taufe gehoben.

„Mit dieser Plattform wollen wir die Knochengesundheit fördern und ins Zentrum stellen“, sagte Prim. Univ. Prof. Dr. Heinrich Resch, Initiator von der Aktion. „Sie betrifft jung und alt, vom Säuglingsalter bis ins hohe Alter. Ein wichtiger Punkt ist, den Präventionsgedanken bereits im Kindesalter aufzugreifen und sich bewusst mit der Thematik Knochengesundheit auseinander zu setzen.“ Maßnahmen zum Aufbau des Skeletts in jungen Jahren seien die Grundvoraussetzung um Erkrankungen des Bewegungsapparates im Alter zu verhindern. Resch forderte dabei auch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit unter den Medizinern: Patienten müssten oft eine Vielzahl von Fachärzten aufsuchen, wobei oft Jahre vergehen können, bis der Patient geheilt ist.

Ein prägnantes Beispiel dafür ist die Osteoporose. Laut Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (V) sind in Österreich rund 600.000 bis 700.000 Menschen – davon mehr Frauen – von dem krankhaften Knochenabbau betroffen. Auch Kinder können bereits unter dieser Krankheit leiden. „Osteoporose ist eine der schwerwiegendsten und kostspieligsten chronischen Krankheiten in Europa“, erklärte Rauch-Kallat.

So werden die jährlichen Kosten in Folge von osteoporosebedingten Brüchen europaweit auf über 30 Milliarden Euro geschätzt, wobei in den kommenden zehn Jahren mit einer Verdoppelung zu rechnen sei. „Im Rahmen der EU-Präsidentschaft wollen wir maßgeblich dazu beitragen, auf Europaebene das Bewusstsein für Osteoporose-Vorsorge innerhalb der Bevölkerung zu schaffen. Vorrangig führt ein bewusster Lebensstil mit gesunder, kalziumreicher Ernährung und viel Bewegung zu deutlichen Verbesserungen“, sagte die Gesundheitsministerin.

Dass insbesondere beim Essen zu wenig auf eine kalziumreiche Kost geschaut wird, zeigen die Ergebnisse eines aktuellen Ernährungsberichtes: Den Österreichern fehlt es u.a. an den für den Aufbau bzw. Erhalt der Knochenstruktur essenziellen Mikronährstoffen Kalzium und Vitamin D. „Das Kalzium ist besonders wichtig für die Bildung und Festigung der Knochen. Für die optimale Kalziumaufnahme aus dem Darm ist aber wiederum das Vitamin D besonders wichtig“, erklärte Ernährungswissenschafterin Univ. Doz. Dr. Ingrid Kiefer. Um den täglichen Bedarf zu decken seien etwa sieben Esslöffel Mohn, drei Scheiben Käse, einen Kilo Brokkoli oder 30 Feigen notwendig, so Kiefer.

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