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"Wirtschaftsbund-Direktor hat in eigene Tasche gearbeitet"

Christoph Hinteregger, ehemaliger WKV-Spartenobmann Industrie, war am Donnerstag zu Gast bei "Vorarlberg LIVE".
Christoph Hinteregger, ehemaliger WKV-Spartenobmann Industrie, war am Donnerstag zu Gast bei "Vorarlberg LIVE". ©VOL.AT
Der ehemalige WKV-Spartenobmann der Industrie, Christoph Hinteregger, kritisierte am Donnerstag bei "Vorarlberg LIVE" die Inseratenpraxis des Wirtschaftsbundes.

Man habe zu lange zugeschaut, sagt Christoph Hinteregger, früherer Funktionär des Wirtschaftsbundes und langjähriger Indsturie-Spartenobmann der Wirtschaftskammer. "Wir reden seit Jahren über den Umgang des Wirtschaftsbundes und über die nicht offene Finanzgebarung des Vereins", sagt der einstige technische Leiter der Firma Doppelmayr bei "Vorarlberg LIVE". Er sei zu feig gewesen, den ersten Schritt zu wagen, Michael Stadler daher ein Held.

Stadler, Lauteracher Tischlermeister, hatte diese Woche von einer "Drangsalierung" durch Wirtschaftsbunddirektor Jürgen Kessler berichtet.  Dass Unternehmer dazu gedrängt würden, Anzeigen im vereinseigenen Magazin "Vorarlberger Wirtschaft" zu schalten, vermittle ein Gefühl von Schutzgeld. Mit Werbung hätten diese Schaltungen aber nichts zu tun gehabt, vielmehr mit Parteienfinanzierung. 

Video: Hinteregger über den "Stil"

Hinteregger berichtet ähnliches von Kesslers Vorgänger Walter Natter. Doppelmayer habe diesem ein Inserat im Wert von 600 Euro zugesagt, Natter infolge dessen aber "die Marketingabteilung in meinem Namen gedrängt, das große Format um 1200 Euro zu nehmen".

Video: Hinteregger über die Zukunft des Wirtschaftsbundes

Es sei vieles nicht ordnungsgemäß abgelaufen. So habe der Wirtschaftsbund keine jährlichen Jahreshauptversammlungen abgehalten: "Wenn es den oberen Herren taugte, gab es eine Generalversammlung", erzählt Hinteregger. In seiner aktiven Zeit - es waren 17 Jahre - habe es drei solcher Versammlungen gegeben. Die Gebarung sei dabei schnell erledigt gewesen. "Wir wussten nie, was mit den Finanzen des Wirtschaftsbundes los ist." Hinteregger fordert nun ein neues Leitbild. "Es braucht einen ehrlichen, moralisch anständigen und ethisch properen Umgang." Es brauche eine neue Kultur im Wirtschaftsbund, die nur mit neuen Köpfen zu erreichen sei. "Die anderen sind zu sehr im alten Fahrwasser." 

Die ganze Sendung vom Donnerstag

Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.

(VN/VOL.AT)

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