"Wir müssen die Empathie retten"

Andere Emotionen, wie Wut, Rache, Neid, spornen zu Leistungen an. Aber Hass ist nur böse und kalt. "Wenn wir Empathie, Sympathie und Wertschätzung in einer Gesellschaft nicht zulassen, nehmen kalte Gefühle wie Hass zu", erklärte Haller, bevor er anschließend zahlreichen interessierten Leserinnen und Lesern während einer Lesung bei Russmedia sein neues Buch vorstellte.

Aggressionen kanalisieren

"Der Hass hat ein neues Gesicht bekommen und wird wieder in der Gesellschaft dominanter." Es gibt Hass im Internet, Ausländerhaus oder Frauenmorde, zählte der Gerichtspsychiater auf.

Der richtige Hass unterscheidet sich beispielsweise von der Wut, die einen befreienden Effekt hat, indem er langsam anwächst und sehr lange dauert, so Haller. Ein Hassvervbrechen bringt auch kein Gefühl der Befriedigung. Hass ist auf Vernichtung ausgerichtet und wird von einem Gedanken geleitet.

Auf Hass im Netz angesprochen, gibt er zu bedenken, dass der Mensch die Aggressionen kanalisieren muss. Da die meisten Menschen nicht mehr körperlich arbeiten, könne man im Internet unter dem Deckmantel der Anonymität seinen Hass rauslassen.

Damit der Hass keinen Platz mehr hat, muss der Hass demaskiert, er muss in Worte kleidet werden und "wir müssen die Empathie, also die positiven Gefühle, retten", erklärte Reinhard Haller abschließend.

Die gesamte Sendung

Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.

(VN/VOL.AT)