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„Wir müssen weiterhin laut bleiben“

Susanne Scholl beantwortete zahlreiche Fragen rund um Putin, den Ukraine-Krieg und den Nahostkonflikt.
Susanne Scholl beantwortete zahlreiche Fragen rund um Putin, den Ukraine-Krieg und den Nahostkonflikt. ©Laurence Feider
Die Autorin und Journalistin Susanne Scholl war zu Gast in der Buchhandlung Rapunzel.
Susanne Scholl in der Buchhandlung Rapunzel

Dornbirn. Aus aktuellem Anlass begann die Lesung von Susanne Scholl in der Buchhandlung Rapunzel mit einer Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlags in Israel. Dabei wollte die engagierte Autorin und ehemalige Moskau-Korrespondentin eigentlich „nur“ aus ihrem jüngsten belletristischen Werk vorlesen – dennoch wurde es ein sehr politischer Abend. „Ich wollte eigentlich keine theoretischen Bücher mehr schreiben und habe mich dem literarischen Schreiben zugewandt. Aufgrund meiner Besorgnis über die aktuelle Lage habe ich vor Kurzem doch drei politische Essays geschrieben“, erklärte Susanne Scholl.

Humor haben

In der Buchhandlung Rapunzel las die renommierte Journalistin und Schriftstellerin aber zunächst aus ihrem 2022 veröffentlichten Roman „Omas Bankraub“. Im Buch geht es um vier Frauen, die im Pensionsalter mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen haben und Wege suchen, um zu Geld zu kommen. Sie kommen schließlich zu dem Schluss, dass das mit legalen Mitteln nicht möglich sein wird. Susanne Scholl widmet sich dem ernsten Thema der Altersarmut der Frauen in ihrem Roman mit viel Humor. „Je trostloser die Welt um mich herum ist, umso lustiger schreibe ich“, sagt Susanne Scholl, die im Schreiben immer schon das beste Mittel gefunden hat, sich auszudrücken.

Sich einbringen

Ihre Meinung tut die Schriftstellerin auch im Rahmen ihres Engagements bei „Omas gegen Rechts“ kund. „Von Frauen in unserem Alter erwartet man gern, dass sie den Mund halten und auf den Tod warten. Wir sind aber Frauen, die weiterhin ihre Meinung sagen und etwas beitragen möchten“, so Susanne Scholl. Ein Teil der Fragen des Publikums drehte sich dann auch um ihr politisches Engagement. Die Autorin ermunterte die Besucher sich zu engagieren und für die Demokratie zu kämpfen: „Jeder noch so kleine Beitrag zählt und kann etwas bewirken!“ Susanne Scholl erklärte auch, was sie als „notwendigen Krieg“ bezeichnet und beantwortete zahlreiche Fragen rund um Putin, den Ukraine-Krieg und den Nahostkonflikt.

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