Bis Donnerstag waren an der Nordseite der Alpen verbreitet 20 bis 60 Zentimeter Neuschnee zu erwarten, auf den Bergen auch mehr als ein Meter, so ZAMG-Meteorologe Alexander Ohms.
“Das gilt vor allem für Vorarlberg, Nordtirol, Salzburg, die nördliche Obersteiermark, die Oberösterreichischen Voralpen und das Mostviertel. Außerdem weht zeitweise kräftiger, auf den Bergen teils auch stürmischer, Wind aus West bis Nordwest”, sagte der Fachmann.
Lawinengefahr steigt
Bereits in den vergangenen Tagen sind an der Nordseite der Alpen zwischen 50 und 150 Zentimeter Neuschnee zusammengekommen, im Hochgebirge stellenweise auch etwas mehr. Die großen Neuschneemengen der kommenden Tage würden die Situation weiter verschärfen. Zum einen werde die Lawinengefahr steigen, zum anderen können durch Schneelast und Wind Bäume umstürzen. Dadurch wären weitere Sperren von Straßen und Bahnverbindungen möglich sowie Probleme in der Stromversorgung. In einige Regionen wird in den nächsten Tagen auch die Schneelast auf Gebäuden zunehmen.
Da die Schneefronten sehr kurz hintereinander Österreich erreichen, waren nur eingeschränkt Hubschrauberflüge zur Sprengung von Lawinenhängen und zur Versorgung abgeschnittener Regionen möglich. Vorerst ist auch kein Ende der aktuellen Wetterlage in Sicht. Von Nordwesten her strömt immer wieder feuchte Luft zu den Alpen, staut sich hier und bringt große Schneemengen. Nach einer kurzen Beruhigung am Freitag und Samstag dürfte bereits am Sonntag die nächste Schneefront die Alpennordseite erreichen.
Ungewöhnliche Wetterlage
Durch die anhaltende Nordwestströmung gibt es nördlich und südlich des Alpenhauptkamms große Unterschiede in den Schneehöhen. So lagen am Galzig am Arlberg derzeit 200 Zentimeter Schnee (2.079 Meter Seehöhe), auf der Villacher Alpe hingegen nur 20 Zentimeter (2.117 Meter Seehöhe). In Hochfilzen (962 Meter) waren es 140 Zentimeter Schnee, in Mallnitz (1.197 Meter) dagegen nur 14, obwohl die beiden Orte lediglich 70 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt sind.
Ein Vergleich mit Klimadaten der vergangenen Jahrzehnte zeigt, wie ungewöhnlich die aktuelle Wetterlage ist: Die Neuschneesumme (tägliche Neuschneemengen zusammengezählt) in Lofer (S) beträgt in einem durchschnittlichen gesamten Jänner bei 57 Zentimeter. Heuer sind alleine in den ersten sieben Tagen des Monats schon 129 Zentimeter zusammengekommen. In St. Johann im Pongau (S) bringt ein durchschnittlicher Jänner eine Neuschneesumme von 48 Zentimeter, heuer waren es bereits 52 Zentimeter.
Noch keine Rekordwerte
Die aktuellen Schneehöhen sind laut ZAMG jedoch von Rekordwerten deutlich entfernt, vor allem in tiefen Lagen, wo sich durch Erwärmung und Regen die Schneedecke stark gesetzt hat. In Saalbach (S) zum Beispiel betrug die Schneehöhe 87 Zentimeter. Der höchste hier in einer ersten Jännerhälfte gemessene Wert stammt mit 185 Zentimetern vom 9. Jänner 2012. In Windischgarsten (OÖ) liegen aktuell 56 Zentimeter gegenüber 150 am 13. Jänner 1968. Auf vielen Bergen, wie in Salzburg, haben die Schneehöhen jedoch bereits Werte erreicht, wie sie erst für Ende Jänner und Anfang Februar typisch sind.
(APA)
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