Anton Strini vom AMS Vorarlberg kennt das Problem der Hotelbetriebe in den Skiregionen: „In den Tourismusberufen sind am Höhepunkt der Wintersaison im Monat Februar knapp 13.000 unselbständige ArbeitnehmerInnen beschäftigt. Das sind rund 4.500 mehr als nach Beendigung der Wintersaison im Monat Mai. Verständlicherweise erfordert es massive Anstrengungen, unsere Tourismusunternehmen bei der Rekrutierung dieser großen Zahl von Arbeitskräften zu unterstützen.“
Aktuell gibt es beim AMS rund 190 Stellen, die sofort besetzbar wären und 1300, die bereits vorgemerkt sind. Gesucht werden qualifizierte Arbeitskräfte, wie Köche, Kellner oder Zimmermädchen, jeweils mit einschlägiger Praxiserfahrung.
Jobbörsen in verschiedenen Ländern
Die freien Jobangebote können mit heimischem Personal nur zu einem geringen Teil abgedeckt werden: „Das AMS schöpft diesbezüglich alle Vermittlungsmöglichkeiten aus.“ Darum organisieren die Vorarlberger Wirtschaftskammer und der Arbeitsmarktservice Jobbörsen in verschiedenen Ländern. Das Ziel ist es, geeignetes Fachpersonal nach Vorarlberg zu bringen. „In den letzten Jahren ist das recht gut gelungen. Es wird nun allerdings schwieriger, weil etwa in Ostdeutschland, von wo in den letzten Jahren viele Arbeitskräfte angeworben werden konnten, ebenfalls bessere Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen und die Anwerbung deshalb deutlich erschwert ist“, so Strini.
Gute Rahmenbedingungen in Vorarlberg
Wenn es um die Verdienstmöglichkeiten sowie die Rahmenbedingungen der Tourismusunternehmen geht, haben die Skiregionen in Vorarlberg einen guten Ruf. Dennoch werden trotz aller Anstrengungen des AMS und der Hoteliers nicht alle Stellen besetzt werden können. Hierfür gibt es die Möglichkeit, im Rahmen eines Saisonkontingents für den Tourismus 290 Arbeitsplätze mit Asylwerbern oder mit Fachkräften aus Drittstaaten zu besetzten. Diese Zahlen wurden von den Sozialpartnern in Wien beschlossen. Laut Strini soll mit den eingeschlagenen Maßnahmen die Tourismussaison 2012/13 erfolgreich gemeistert werden.
Hoteliers suchen Arbeitskräfte selbstständig
Das Hotel Almhof Schneider in Lech ist ein reiner Winterbetrieb mit insgesamt 580 Mitarbeitern. Personalchef Hannes Rassi weiß, wie schwierig es ist, einheimische Arbeitskräfte zu bekommen: „Wir schreiben unserer freien Stellen selber aus und erhalten sehr wenige Bewerbungen von Einheimischen. Ich vermute, das liegt daran, dass Einheimische es attraktiver finden, im Ausland zu arbeiten. Viele wandern für die Saison aus.“ Ein weiterer Grund sind laut Rassi auch die „unbeliebteren Jobs“, wie Abwasch oder Zimmermädchen. „Die Gehälter stimmen und auch die Unterbringungsmöglichkeiten für Arbeiter sind mittlerweile sehr gut“, so Rassi. Die meisten Stellen im Hotel Almhof werden durch Ostösterreicher und Deutsche besetzt.
Kaum Probleme Fachkräfte zu finden
Im Lecher Hotel Bergheim*** sind ausländische Arbeitskräfte beschäftigt. Martin Bucher ist Geschäftsführer und beschäftigt in der Wintersaison neun Arbeiter, die hauptsächlich aus Ungarn kommen. Manche stammen auch aus Ostdeutschland oder der Slowakei. „In Lech arbeiten kaum Vorarlberger. Ich denke es interessiert sie einfach nicht“, so Bucher, dessen Arbeitskräfte mit der Entlohnung sowie den Mitarbeiterunterkünften sehr zufrieden sind.
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