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Windows fürs Wohnzimmer

Zocken, Musik hören, Videos abspielen, Bilder bearbeiten und via Diaschau ansehen, im Internet surfen, moderne PC´s sind vom einst grauen Desktop Arbeitstier immer mehr zu Multimedia Maschinen mutiert.

Längeres am Monitor sitzen ist aber weder bequem noch besonders gesund, wenn auch die heutigen Bildschirme strahlungsarm und flimmerfrei werkeln. Was läge näher, als den Multimedia-Experten ins Wohnzimmer zu verfrachten? Besonders nun, da Flachbildfernseher, die auch mit Anschlüssen für den PC ausgerüstet sind, den Markt erobern, hält der Computer Einzug ins Wohnzimmer. Obwohl Windows zahlreiche Optionen besitzt, um Symbole und Schrift zu vergrößern, ist vieles doch auf die Entfernung am TV schwer zu lesen.

Windows TV-tauglich

Hier setzt die Windows XP Media Center Edition an. Mit einer eigenen Benutzeroberfläche für fast alle gebräuchlichen Anwendungen am TV wie Bilder sichten, Filme ansehen, Musik hören und Microsofts Messenger verwenden. Natürlich sind auch die übrigen Programme und die übliche Benutzeroberfläche verwendbar, aber eben mit den eingangs erwähnten Beschränkungen. Ist der Rechner mit Radio und TV-Karte ausgestattet, lässt sich über das übersichtliche Menü auch selbiges steuern. Stichwort Radio: Wer zu den glücklichen Benutzern einer DSL Flatrate gehört, der kann auch weltweit Internetradio in glasklarer Qualität empfangen oder auch Musik aufnehmen. Via eingebauter TV-Karte lassen sich, eine gehörig große Festplatte vorausgesetzt, TV-Sendungen aufnehmen und später eventuell auf DVD brennen.

Exklusives Vergnügen

Prinzipiell sind auf dem Markt einige Geräte erhältlich, die bereits als Windows Media Center Rechner verkauft werden. Dem allgemeinen Trend folgend, bietet die Industrie mittlerweile sehr ergonomische, weil leise und kompakte Rechner an, die aber in ihren Leistungen ihren großen Bürobrüdern in nichts nachstehen. Die Rechner sind nicht selten optisch wie DVD-Player ausgeführt und verfügen über nützliches Equipment, wie die spezielle Media Center Tastatur, oder eine eingebaute TV und Radiokarte.

Nachteil: Diese Geräte sind oft immens teuer, da in geringen Stückzahlen hergestellt. Findige User basteln sich ihren Multimedia-Alleskönner fürs Wohnzimmer selber, etwa die Geräte von Shuttle bieten sich dank ihrer kompakten Bauweise sehr an. Um den Rechenknecht sofatauglich zu machen, sind aber noch das angepasste Betriebssystem in der aktuellen Fassung Windows XP Media Center Edition und eventuell die spezielle Tastatur vonnöten. In dieser Tastatur sind zur Minimalnutzung der speziell angepassten Oberfläche Sondertasten verbaut, auch ein Ministick rechts oben dient als Mausersatz. Zum Surfen oder zur Bedienung von normaler Software oder auch Games langt das jedoch nicht.

Ergonomie zählt am TV

Ratsam sind zum Beispiel Intel Prozessoren, die eher kühl bleiben, sowie eine passiv gekühlte Grafikkarte. Wer zeitgemäße Computergames wie schnelle Shooter am TV zocken will, wird aber an Leistungsgrenzen stoßen. Da hilft dann nur ein großes Gehäuse mit guter leiser Kühlung und leiser aber leistungsfähiger, und somit teurer Hardware.

Xbox 360, bitte melden

Ein nettes Feature: Die neue Microsoft Xbox 360 lässt sich einfach mit PC´s, die mit der Mediacenter Edition ausgestattet sind, verbinden. Damit ließen sich etwa über das Netzwerk Film, Bilder oder Musik streamen, d.h. direkt abspielen, ohne das die Daten auf der Xbox gespeichert werden. Da beides meist im Wohnzimmer steht, ein nettes, aber nicht unbedingt wichtiges Feature, wie ich meine, denn dann kann ich den Film gleich vom PC auf den TV schicken.

Fazit: Windows Media Center – ein Geheimtip für Technikfreaks und Menschen, die den PC nur als Multimediaknecht nutzen wollen. Das wird durch die pfiffigen eingebauten Features der Software intuitiv unterstützt. Die Windows Media Center Tastatur ist ein nützliches, aber nicht unbedingt notwendiges Eingabegerät – eine normale Wireless Maus/Tastatur-Kombi, von denen Windows günstig einige im Portfolio hat (ab 30 Euro) und ein Verlängerungskabel tuns auch, wenn das Wohnzimmer nicht allzu groß ist. Wichtig: Die Länge des USB Kabels darf gesamt, also inklusive Anschlusskabel der Tastaturkombi nicht mehr als fünf Meter betragen, da es sonst Störungen bei der Übertragung des Signals geben kann.

Ein Ausblick: Anfang nächsten Jahres steht uns mit Windows Vista ein neuer multimedialer Alleskönner ins Haus, zu dem auch einiges an interessanter Hardware in der Entwicklung ist. Von der neuen Multimediatastatur gibt es schon erste Bilder. Ob Vista für den Durchbruch des PC im Wohnzimmer sorgen wird? Wir halten Euch auf dem laufenden…

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