Willkommener Arbeitstag

Arbeit für gutes Geld. „Also ich arbeite gerne am kommenden Montag”, sagt die 22-jährige Janine Gruber. Im Rheincenter Lustenau wird die junge Mutter wie gewohnt Fleisch und Wurst verkaufen, ihre Kunden beraten und sich mit ihren Kollegen perfekt ergänzen. Janine Gruber macht ihre Arbeit gerne. „Ich bin immer mit Leuten zusammen. Und der 8. Dezember ist in einem Supermarkt ja nichts Besonderes. Da geht es in Geschäften mit Weihnachtsware weiß Gott viel strenger zu.”

Schreie im Kühlraum

Besonders gerne arbeitet die freundliche junge Dame im Rheincenter Lustenau. „Weil das Arbeitsklima passt und wir uns wirklich gut verstehen.” Natürlich sei es nicht immer leicht. „Und es kann auch mal passieren, dass eine Kundschaft wirklich unausstehlich ist.” Doch in diesem Fall haben die Angestellten der Fleisch- und Wurstabteilung eine wirksame Therapie entdeckt. „Sie würdens nicht glauben”, kichert Janine Gruber, „aber, wenns einem von uns wirklich einmal reicht, dann geht er/sie einfach mal kurz in den Kühlraum und schreit sich den Frust von der Seele. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie das wirkt.”

Liebe, alte Dame

Dabei kennt die 22-Jährige auch ausgesprochen liebenswürdige Kunden. „Da war einmal eine ältere Frau. Die habe ich bedient. Kurz darauf kommt sie zurück und schenkt mir ein Kettchen. Ich war gerührt. Die Frau sagte mir, ich sei so nett mit ihr gewesen.” Eigentlich hatte Janine Gruber in ihrer Jugend andere Berufspläne. „Ich wollte Gerichtsmedizinerin werden”, lässt sie wissen. Doch es kam anders. In der siebten Klasse Gymnasium hatte sie genug von der Schule und begann eine Lehre als Handelskauffrau. Nach einer Babypause ist sie jetzt wieder mit 30 Stunden wöchentlich berufstätig. Und hat ihre Träume noch längst nicht aufgegeben. „Irgendwann mache ich die Matura nach und werde was anderes tun. Auch wenns mir hier gut geht.”