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Wildlife - Kritik und Trailer zum Film

Der 14-jährige Joe (Ed Oxenbould) wächst in den spießigen 1960ern als einziges Kind von Jeanette (Carey Mulligan) und Jerry (Jake Gyllenhaal) im ländlichen Montana auf. Als sein Vater die Stelle als Golfplatzangestellter ob seine widerborstigen Charakters verliert, beginnt es, in der Ehe der Eltern zu kriseln. Jerry macht sich auf, um einen gigantischen Waldbrand an der kanadischen Grenze zu bekämpfen - ungeachtet der Gefahren für sein Leben und seine Beziehung. Gattin Jeanette Frau und Sohn Joe müssen fortan für sich selbst sorgen.

Als Schauspieler ist Paul Dano (“Little Miss Sunshine”) ungeachtet seiner 34 Jahre schon seit langem aus dem US-Indiekino nicht mehr wegzudenken. Nun hat der New Yorker mit “Wildlife” auch sein Debüt als Regisseur fertiggestellt. Nach der Weltpremiere beim Sundance Festival und Projektionen in Cannes und bei der Viennale ist das ruhige und berührende Werk nun ab Freitag im Kino zu sehen.

Wildlife: Kurzinhalt zum Film

Dano hat sich für sein Regiedebüt den gleichnamigen Roman von Erfolgsautor Richard Ford als Vorlage genommen, wobei er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Zoe Kazan auch das Drehbuch verfasste. Im Zentrum der in den 1960ern angesiedelten Geschichte steht der Teenager Joe (Ed Oxenbould), der mit seiner Familie nach Montana zieht. Vater Jerry (Jake Gyllenhaal) verliert den neuen Job als Golflehrer allerdings bald – und seinen Halt dazu.

Während er sich dem Alkohol und seinem verletzten Stolz hingibt, sucht sich Ehefrau Jeanette (Carey Mulligan) einen Job, um die Familie über Wasser zu halten. Die Ehe leidet. Und als sich Jerry in der Flucht vor seinem Leben für unbekannte Zeit zur Waldbrandbekämpfung aufmacht, kulminiert die Situation: Jeanette lässt sich mit dem reichen, älteren Autohändler Warren Miller ein. Und dann kehrt Jerry zurück.

Wildlife: Die Kritik

Dano behält in der Erzählung konsequent die Perspektive von Teenager Joe bei, der das Auseinanderbrechen der Ehe seiner Eltern mit Hilflosigkeit und Angst beobachten muss. Beide Erwachsenen sind letztlich selbst noch geistige Kinder geblieben, die den 14-Jährigen in vollkommen inadäquater Weise in ihre Konflikte hineinziehen, keine Grenzen wahren.

Das Tempo der Narration schreitet dabei langsam voran, Dano lässt den Figuren in ihrer Ambivalenz Zeit sich zu entwickeln. So erhält die im Kern undramatische, weil unspektakuläre Handlung einen eigenen Glanz aus sich selbst heraus, aus der Fokussierung auf die Charaktere, ohne besondere Zuspitzung des Geschehens.

Carey Mulligan (“Drive”) stellt dabei erneut ihre Qualitäten in der Personenzeichnung abseits von einfacher Sympathie unter Beweis, während Gyllenhaal, der neben Dano bereits in Denis Villeneuves “Prisoners” gemeinsam vor der Kamera stand und nun auch als Produzent fungiert, den ramponierten Vater in all seiner Brüchigkeit gibt. Wirklich Leben haucht “Wildlife” allerdings Nachwuchsstar Ed Oxenbould ein, der durch M. Night Shyamalans “The Visit” bekannt wurde und nun den jugendlichen Blick auf die Welt der Erwachsenen ebenso tiefgründig wie authentisch ratlos verkörpert. So ist am Ende “Wildlife” ein kleiner Film voll emotionaler Größe geworden.

>> Alle Spielzeiten auf einen Blick

(APA/red)

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