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Wikipedia lehnt Änderung in Artikel über Adi Gross ab

Ex-Klubchef der Grünen: Adi Gross.
Ex-Klubchef der Grünen: Adi Gross.
Adi Gross wollte eine Passage in einem Wikipedia-Artikel ändern, in dem es um seine Rückkehr in den Landesdienst und eine damit zusammenhängende "Kontroverse" geht.
Wiki-Eintrag verändert
NEU

Wikipedia ist die größte und umfassendste Online-Enzyklopädie der Welt und gehört zu den meistbesuchten Websites überhaupt. Auf Wikipedia finden sich nicht nur zahlreiche themenspezifische Artikel, sondern auch Portraits von Politikern. So auch eines vom ehemaligen Vorarlberger Klubobmann der Grünen im Landtag, Adi Gross. Der Wikipedia-Artikel über Gross befasst sich dabei hauptsächlich mit seiner beruflichen und politischen Karriere, wo auch auf die viel zitierte Kontoverse (VOL.AT berichtete) um seine Rückkehr in den Landesdienst eingegangen wird. Und genau diesen Absatz wollte ein zuerst für Wikipedia unbekannter Nutzer nun ändern und kürzen. Wie Adi Gross im VOL.AT-Gespräch bestätigt, wurde die Änderung von ihm selbst vorgenommen bzw. der Versuch.

Gross ärgert sich

"Hier geht es nicht um eine politische Debatte, sondern mich stören die Halbwahrheiten, die hier (im Wikipedia-Artikel, Anm. d. Red.) vorkommen. Das kann ich so nicht hinnehmen, weil es so nicht stimmt", ärgert sich Adi Gross im VOL.AT-Gespräch. Laut Gross gehe es um Teilwahrheiten, die tendenziös und verzerrt dargestellt werden. Seine Rückkehr in den Landesdienst sei ein ganz normaler Vorgang gewesen. Er selbst habe sogar zuvor auf seine Position als Fachbereichsleiter verzichtet, um hier niemandem im Weg zu stehen. Und dass er Johannes Rauch unterstellt ist, sei eben auch nicht ganz unlogisch. "Jeder Bereich ist politisch unterstellt und ich bin auch nicht sein Sekretär. Man bringt mich in Zusammenhang mit Unredlichkeit. Das hat keine Relation und ist fachlich nicht korrekt." Aus diesen Gründen wollte er den Artikel auf Wikipedia ändern.

Kein ungewöhnlicher Vorgang

Dass Artikel verändert werden, ist eigentlich kein ungewöhnlicher Vorgang. Besonders häufig kommen solche Anfragen und Änderungswünsche laut Wikipedia-Administrator Thomas Planinger bei FPÖ-Politikern vor. Grüne seien hier eher die Ausnahme, wie er gegenüber VOL.AT sagt.

Vorarlbergs "Mister Wikipedia": Thomas Planinger ©Jamin Planinger

Planinger über "Whitewashing"

Thomas Planinger stammt aus Dornbirn und schreibt seit 2004 ehrenamtlich Artikel für die Online-Enzyklopädie. Als Administrator widmet er sich auch der Überprüfung von Änderungswünschen. Die versuchte Änderung im Fall von Adi Gross landete in seinem Filter, wie Planinger gegenüber VOL.AT erklärt. "Whitewashing" nennt Planinger die Praktik, wenn von Freund oder Feind versucht wird, Änderungen in Wikipedia-Artikeln vorzunehmen. "Es kann jemand sein, der sympathisiert oder auch ein politischer Gegner." Oder eben auch der Betroffene selbst. Bei Adi Gross wusste Planinger allerdings nur, dass sich die IP-Adresse im Rheintal befindet.

False-Flag-Angriffe

"Man kann natürlich nie ausschließen, dass es sich um einen False-Flag-Angriff handelt." Laut Planinger stehe man größeren Änderungswünschen eher skeptisch gegenüber. Im Fall von Adi Gross machte er die Änderungen wieder rückgängig, da diese weder begründet wurden und der Absatz um die Kontroverse zudem zahlreiche Einzelnachweise beinhaltete. Gross will das jedenfalls so nicht stehen lassen und kündigt im VOL.AT-Gespräch an, dass er sich noch mit Wikipedia in Verbindung setzen werde. (VOL.AT)

Auf Wikipedia wurde der Versionsunterschied auch dokumentiert:

Screenshot: Wikipedia
Screenshot: Wikipedia

Dieser Absatz sollte aus dem Wikipedia-Artikel verschwinden:

Screenshot: Wikipedia
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