Angenommen der Trauerfall tritt ein: Wenn das eigene Haustier stirbt, hat dessen Besitzer in Vorarlberg zwei Möglichkeiten. Entweder er bestattet das Tier auf seinem Privatgrundstück, vorausgesetzt er hat einen Garten. Oder er bringt sein Tier zur Tierkörperverwertungsstelle in Koblach. Dorthin bringen auch der Tierarzt oder die Arbeiter der Kühlsammelstelle Egg sämtliche Tierkadaver.
Zu Tiermehl verarbeitet und verbrannt
In weiterer Folge werden die Tierkadaver bei 130 Grad gekocht, zerkleinert und zu Tiermehl verarbeitet. Das Tiermehl wird seit mehr als zehn Jahren verbrannt, und nicht mehr an andere Tiere weiter verfüttert.
Sein Haustier daheim bestatten
Seit längerer Zeit dürfen Haustiere auf dem eigenen Grundstück vergraben werden, ohne dass es eine Gewichtsbegrenzung gibt. Zwei Einschränkungen bestehen aber. “Verboten ist die Haustierbestattung auf dem eigenen Grundstück, wenn dieses auf einem Wasserschutzgebiet liegt, oder wenn die Bestattungen regelmäßig anfallen, wie zum Beispiel bei einem Tierheim oder bei einem Tierarzt”, informiert Landesveterinär Norbert Greber.
Tierfriedhof in Vorarlberg: Gibt es eine Nachfrage?
An unserer Umfrage haben von Sonntag bis Dienstag 789 Leser teilgenommen. Mehr als drei Viertel von ihnen wünschen sich einen Ländle-Tierfriedhof.
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Greber führt die hohen Grundstückspreise als mögliches Hindernis für einen Kleintierfriedhof an. Die Frage sei: “Würde sich ein solcher Betrieb wirtschaftlich rechnen?”
Mensch und Tier im selben Grab?
Seit letzter Woche ist eine gemeinsame Bestattung in Deutschland auf zwei Friedhöfen möglich. Sollte es auch in Vorarlberg die Möglichkeit geben, Mensch und Tier im selben Grab, wenn auch in getrennten Urnen, zu bestatten?
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Die zweite Frage ist von 532 Lesern beantwortet worden.
“Es hat vereinzelte Anfragen gegeben”
Jan Brunner vom Bestattungsunternehmen Petschenig bejaht, dass es schon Anfragen für eine gemeinsame Bestattung von Mensch und Tier in Vorarlberg gegeben hat. “Es kommt selten vor, aber ich wurde schon gefragt, ob das möglich ist”, sagt Brunner. Diesen Menschen würde er gerne eine Grundlösung anbieten. Eine Bestattung in getrennten Urnen am gleichen Friedhof wäre sinnvoll, sagt Brunner.
Gesetzlich ist dies in Vorarlberg jedoch verboten. Bei der Friedhofsverwaltung Bregenz heißt es, dass es nicht wirklich einen Bedarf danach gebe. Bisher seien nur vereinzelte Anfragen vorgekommen. Ein eigener Friedhof für die gemeinsame Bestattung von Mensch und Tier würde wahrscheinlich eher in einer Großstadt funktionieren.
Ein Vorarlberger führt einen Tierfriedhof im Allgäu
Der gebürtige Bezauer Rupert Dietrich betreibt seit 21 Jahren einen Kleintierfriedhof zwischen Lindau und Wangen im Allgäu. Von Bregenz kommt man in etwa fünfzehn Minuten zum Reich von Herrn Dietrich. “1254 Tiere habe ich schon bestattet”, sagt der gelernte Landschaftsgärtner, der genau Buch geführt hat. Mittlerweile ist der 73-Jährige im Ruhestand, doch den Friedhof führt er immer noch aktiv, gemeinsam mit seiner Frau.
Zur Zeit sind 450 Gräber belegt, seine Kunden kommen auch aus Vorarlberg, von Hörbranz bis Bludenz. Ein Grab für fünf Jahre kostet zwischen 300 Euro (einfache Grabstelle, Kleinsttier) bis 600 Euro (Exklusivgrab, Tiere ab 30 kg).
Ob es noch viele Tierbestattungen gibt? “Ja, wir bestatten viele Haustiere”, sagt Dietrich. Und: “Nach mir wird meine Tochter den Kleintierfriedhof weiterführen.”
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