Wieso Dornbirn ein Drittel Vorarlbergs mit Trinkwasser versorgt ...

"Dornbirns Wasserversorgung ist, trotz längerer Trockenzeiten in den vergangenen Jahren gesichert. Die Trinkwasserversorgung aus den eigenen Quellen im Ebnitertal und aus dem Pumpwerk Klien ist aufgrund der anhaltenden Trockenheit in den Sommermonaten der vergangenen Jahre etwas zurückgegangen, hat sich aber in den nassen Herbst und Frühlingsmonaten gut erholt", informiert der Dornbirner Stadtrat Markus Fäßler in einer Aussendung.
Die Versorgung der Stadt mit Trinkwasser sei auch in den langen Trockenzeiten durch das Pumpwerk Mäder des Trinkwasserverbandes Rheintal, dessen Grundwasserreservoir über ausreichend Reserven verfügt, langfristig sichergestellt. "Wichtig ist, dass auch in Zukunft eine Trinkwasserversorgung in öffentlicher Hand sichergestellt ist", fordert der SPÖ-Politiker.
Versorgungsbereich und Herkunft
Das Wasserwerk Dornbirn versorgt mehr als 50.000 Einwohner*innen mit Trink- und Nutzwasser. Der Versorgungsbereich umfasst das ganze Stadtgebiet, mit Ausnahme der Ortsteile Ebnit, Kehlegg und Oberfallenberg, die eigene Wassergenossenschaften besitzen. Der Ortsteil Klien in Hohenems wird ebenfalls mitversorgt. Derzeit stammen rund 45 Prozent der Wasserversorgung Dornbirns aus den sechs eigenen Quellen im Ebnitertal, Watzenegg und aus der Quelle durch das Pumpwerk Klien in Hohenems (Besitz Wasserwerk Dornbirn). Ca. 55 Prozent liefert das Pumpwerk Mäder des Trinkwasserverbandes Rheintal aus Grundwasservorkommen des Rheinvorlandes.

Es besteht kein Grund zur Sorge, da das Grundwasserreservoir Rheinvorland auch nach langanhaltender Trockenheit über genügend Reserven, verfügt. Im vergangenen sehr trockenen Sommer wurde Dornbirn zu gut zwei Dritteln aus dem Grundwasserreservoir des Rheinvorlandes versorgt.
470 Kilometer Netz: Speicherung, Verteilung und Qualität
Um kurzfristige Verbrauchsspitzen auszugleichen und Löschwasser bereitzustellen, wird das Trinkwasser in 14 Behältern mit einem Gesamtvolumen von fast 20.000 m3 zwischengespeichert. Damit das Trinkwasser in die höher gelegenen Gebiete in den Hangbereichen gefördert wird, sind 14 Pumpwerke in Verwendung.
Das Trinkwasser wird durch das Wasserwerk in mehr als 280 km Hauptleitungen und über weitere 190 km Hausanschlussleitungen verteilt. Das Gesamtleitungsnetz beträgt ca. 470 km.
Dornbirns Trinkwasser hat eine ausgezeichnete Qualität. Dies bestätigen die regelmäßigen Überprüfungen des Umweltinstitutes des Landes Vorarlberg. Sämtliche Grenz- und Richtwerte der Trinkwasserverordnung werden deutlich unterschritten.
Trinkwasserverband Rheintal
Der Trinkwasserverband Rheintal wurde 1968 gegründet. Die acht Mitgliedergemeinden sind Alberschwende, Altach, Dornbirn, Götzis, Hohenems, Lustenau, Mäder und Schwarzach. Altach und Mäder beziehen ihr Trinkwasser ausschließlich vom Verband, die sechs anderen Gemeinden nur so viel Wasser, wie sie zur Abdeckung ihrer Wasserversorgung benötigen. Die Wasserförderung durch den Trinkwasserverband erfolgt in dessen Schöpfwerk im Rheinvorland bei Mäder. Jährlich fördert der Trinkwasserverband ca. 3,5 Mio. m3 Wasser und verteilt dieses über zwei rund 14 km lange Verbindungsleitungen von Mäder nach Dornbirn sowie für Schwarzach und Alberschwende über das Ortsnetz von Dornbirn an die Mitgliedsgemeinden.

Wasserwerk Dornbirn
Im Wasserwerk Dornbirn sind 15 Bedienstete beschäftigt. 6 Personen arbeiten in der Verwaltung, Planung, im Materialeinkauf und bei der Leitungsdokumentation, 9 Bedienstete sind in der Werkstätte für die Betreuung und Erweiterung des Leitungsnetzes sowie für die Betreuung der Behälter, Pumpwerke und Sonderanlagen beschäftigt. Die Kontrolle der Quellen und Pumpwerke erfolgt monatlich sowie bei Erfordernis. Sämtliche Außenprojekte werden zudem vom Wasserwerk zentral überwacht. Rund 70 bis 80 neue Hausanschlüsse werden jährlich erstellt. Außerdem betreut das Wasserwerk die Anlagen des Trinkwasserverbandes Rheintal, das sind das Pumpwerk in Mäder, 15 Abgabe- und Abzweigungsschächte und 34 km Hauptversorgungsleitung. Damit sichern die Mitarbeiter des Wasserwerks Dornbirn die Trinkwasserversorgung für ca. ein Drittel der Vorarlberger Bevölkerung.
Sorgsamer Umgang mit Wasser:
138 Liter Verbrauch pro Kopf
Jährlich werden in Dornbirn insgesamt rund 3,5 Mio. m3 ins Versorgungssystem eingespeist. Durchschnittlich werden pro Tag rund 10.000 m3 Wasser ins Leitungsnetz abgegeben. An Spitzentagen waren es im Jahr 2022 14.000 m3. Der Pro-Kopf-Verbrauch (ohne Gewerbe und Industrie) beträgt täglich im Durchschnitt 138 Liter, (mit Industrie und Gewerbe rund 200 Liter pro Tag). Nur drei Liter davon werden für Trinken und zum Kochen verwendet. Der Großteil wird beim Duschen, Baden, Wäschewaschen und für die Toilettenspülung verbraucht.
"Wasser ist ein sehr besonderes Gut und nicht unerschöpflich. Wir sind in der glücklichen Lage, in Dornbirn und Vorarlberg noch ausreichend Wasser zur Verfügung zu haben. Dennoch ist es wichtig, dass in trockenen Jahren mit sehr hohen Temperaturen und geringen Niederschlägen sehr sorgsam damit umgegangen wird", informiert Fäßler.

Wasserversorgung auch für die Zukunft sicherstellen
In den letzten Jahren hat das Wasserwerk sehr viel in Projekte zur Sicherung der Wasserversorgung von Dornbirn investiert wie z.B. Neubau des Hochbehälters Bick, Sanierung der Wasserleitung aus dem Ebnitertal, Verbindung der Hauptwasserleitung Pumpwerk Klien und Mäder (wichtig für einen Notbetrieb). Verbesserung der städtischen Trinkwasserversorgung durch eine neue Ringschlussleitung im Bereich Bleichestraße, Wallenmahd.
Für eine weitere sichere gegenseitige Versorgung mit Trinkwasser in den Rheintalgemeinden ist es wichtig, dass die Projekte zur Erschließung des Pumpwerkes "Noflerau" und die Verbindung der Trinkwasserleitung zwischen dem Wasserverband Rheintal und den Stadtwerken Feldkirch, weiter vorangetrieben werden.
Markus Fäßler: "Wasser muss in öffentlicher Hand bleiben!"
"Sauberes Wasser ist von unschätzbarem Wert und keine Selbstverständlichkeit. Die Wasserversorgung Dornbirns muss daher weiterhin in städtischer Hand bleiben. Dafür trete ich als zuständiger Stadtrat ein. Es ist eine öffentliche Aufgabe, für die Bürger*innen Trink- und Nutzwasser in bester Qualität und Löschwasser im Bedarfsfall bereitzustellen. Ziel muss es sein, eine öffentliche Versorgung mit mehreren Standbeinen zu gewährleisten", schließt der für den Trinkwasserhaushalt zuständige Stadtrat.
(VOL.AT)
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