Wien wird in absehbarer Zukunft keine neue Mehrzweckhalle erhalten. Das hat der neue Sportstadtrat Christian Oxonitsch (S) – der der zurückgetretenen Ressortchefin Grete Laska (S) nachgefolgt ist – im Interview mit der APA bekräftigt. Auch das Stadion in Rothneusiedl bleibt vorerst Projekt. Schritte zur Umsetzung sehe er derzeit keine, sagte Oxonitsch, dem vor allem Breitensport und Nachwuchsförderung ein Anliegen sind, wie er betont.
Denn zuletzt war Kritik laut geworden, dass die Stadt Mittel für den Spitzensport einsetze und diese dem Breitensport fehlen würden. So gab es etwa Subventionen für die beiden Fußball-Großklubs Rapid und Austria. “Wir haben völlig sichergestellt, dass dies nicht zulasten des Breitensports geht, auch nicht zulasten von Nachwuchs-Fördermaßnahmen und auch nicht zulasten des Investitionsprogramms in die Sportstätten”, versicherte Oxonitsch.
“Wir denken sogar darüber nach, im Bereich der Nachwuchsförderung ein neues System auf die Beine zu bringen”, berichtete er. Dies habe er bereits in die Wege geleitet. Aber auch Großereignisse erachtet der Neo-Stadtrat als wichtig. Hier gebe es einige in Vorbereitung, wie etwa die Volleyball-EM, die 2011 in Österreich und Tschechien stattfindet. Das freue ihn als ehemaligen Volleyballer – und sei ein wesentlicher Impuls auch für den Breitensport.
Was nicht kommen wird, ist eine neue Halle: “Alle Studien, die wir in Auftrag gegeben haben, belegen, dass man mit dem Hallenangebot, das es in Wien gibt, sein Auslangen findet.” Das sei vor allem der Fall, nachdem nun die Entscheidung für die Sanierung bzw. den Ausbau der Albert-Schultz-Halle gefallen sei. Ein Neubau, so stellte Oxonitsch klar, sei für ihn nicht “auf der obersten Agenda der Prioritäten” zu finden.
Und auch Rothneusiedl wackelt: “Bei den Planungen, die es derzeit gibt und auch bei den Rahmenbedingungen, wie sie sich derzeit darstellen, sehe ich im Moment keine so große Realisierungschance”, sagte Oxonitsch, der das Projekt jedoch “insgesamt überlegens- und verfolgenswert” findet. In letzter Zeit habe er jedoch keine Initiativen in diesem Bereich wahrgenommen: “Darum sehe ich nicht, dass mit wesentlichen Neuigkeiten in der nächsten Zeit in diesem Bereich zu rechnen ist.”
Mit einem knappen “absoluter Unfug” erteilt er auch Plänen für eine Skihalle eine Absage. Und die laut Oxonitsch “ewige Zeitungsente”, wonach die Formel-1 nach Wien kommen solle, will er ebenfalls nicht wirklich diskutieren. “Davon halte ich überhaupt nichts”, betonte der neue Sportstadtrat. Bedeutend interessanter sind demnach Überlegungen, eine Sprungschanze in oder um Wien zu errichten. Dies sei vom ÖSV vorgeschlagen worden. Oxonitsch: “Man soll sich das anschauen und nicht sofort Nein sagen.”
Als besonders wichtig erachtet der neue Wiener Sportstadtrat den Kampf gegen Doping: “Klar ist für mich, dass alle Mittel ergriffen werden müssen, um Doping zu verurteilen. Es ist dies ein krimineller Akt und es ist dies auch ein sportlich unfairer Akt.” Doping dürfe im Sport keinen Platz haben. “Aber ich glaube, dass hier eine klare Kompetenz beim Bund liegt, sicherzustellen, dass es die entsprechenden Untersuchungen und eine Strafverfolgung gibt”, so Oxonitsch.
Tatsächlich kam vom Bund kürzlich die Aufforderung an die Länder, mehr Geld für den Kampf gegen Doping locker zu machen. Kommentar des neuen Ressortchefs dazu: “Über finanzielle Mittel ist von meiner Seite noch nicht nachgedacht worden.”
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