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Wienerwald: Gülle im Anzbach tötete alle Fische

Gülle die in den Anzbach im Wienerwald gelangt war, tötete dort alle Fische.
Gülle die in den Anzbach im Wienerwald gelangt war, tötete dort alle Fische. ©CanvaPro (Sujet)
Im Wienerwald ist eine große Menge Gülle in den Anzbach geflossen und hat dort jegliches Leben vernichtet. Der Anzbach stellt das wichtigste Laichgebiet für die Wiener Forelle dar.

Eine Umweltkatastrophe hat sich diese Woche im Wienerwald in Niederösterreich abgespielt. Große Mengen Gülle sind Montagfrüh in den Anzbach geflossen und haben dort jedes Leben vernichtet, berichtete die ORF-Sendung "Aktuell nach eins". Dramtisch ist das vor allem, weil der Anzbach das wichtigste Laichgebiet für die Wienerwald Forelle ist.

Gülle gelangte in Anzbach und tötete alle Fische

Langsam wird das Wasser wieder klar. Nun zeigt sich mit aller Deutlichkeit der Schaden am Ökosystem. "Es ist eine Katastrophe epischen Ausmaßes. Der Anzbach ist von der Einleitung abwärts tot", sagt Oswald Hicker, Fischereiausübungsberechtigter Große Tulln. Davon betroffen sind auch Fische wie die Koppe. Diese ist ein ganz seltener Fisch, welcher auf der roten Liste steht.

Anzbach im Wiener Wald ist Kinderstube für viele Fischarten

30 Jahre lang wurde im Anzbach nicht gefischt. Für viele Fischarten war der Bach sozusagen eine Kinderstube. Besonders gilt das für die Wienerwald Bachforelle, die den Anzbach als Laichplatz nutzt. Bis sich der Bestand erholt, werde es Jahre dauern, heißt es. Zumindest aber der Forellenbestand in der Großen Tulln, in die der Anzbach mündet, konnte gerettet werden. "Die wichtigste Maßnahme war, dass wir Wasser einbringen und wir haben 5.000 Kubikmeter Wasser eingebracht um einfach diese Brühe zu verdünnen, um die Chance zu erhöhen, dass die Fische mehr Sauerstoff bekommen und dadurch überleben könnten", so Josef Ertl, Kommandant der Feuerwehr Maria Anzbach.

Abpumpen der Gülle aus Anzbach war dank Biber möglich

18 Stunden lang stand die Feuerwehr im Einsatz. Dank eines Bibers konnte schließlich auch Gülle abgepumpt werden. Laut Ertl hat der Biberdamm das kontaminierte Wasser zurückgehalten und es war möglich hier eine Abpumpstelle einzurichten. Laut Polizei stammt die Gülle von einem landwirtschaftlichem Betrieb. Es wird noch ermittelt, wie die Gülle überhaupt austreten konnte und in den Bach gelangt ist. Menschliches Versagen wird dabei nicht ausgeschlossen. Der Landesfischereiverband rät bis Jahresende davon ab Forellen aus der Großen Tulln zu verspeisen.

(Red)

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