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Wiener Wahlhilfe für Deutschlands Osten

Peter Porsch - ein gebürtiger Wiener will in Sachsen die CDU Mehrheit brechen und peilt mit der PDS Platz zwei an.

Peter Porsch hat sich für die Landtagswahl in Sachsen viel vorgenommen: 22 Prozent möchte der Spitzenkandidat der PDS für seine Partei in dem ostdeutschen Bundesland bei der Landtagswahl am Sonntag holen. Ein anderes Ziel ist dem gebürtigen Wiener noch wichtiger, auch wenn es fast unerreichbar erscheint: Gemeinsam mit der SPD will er die absolute Mehrheit der CDU brechen.

Nach Ostdeutschland hat es den 54Jährigen schon früh verschlagen:
Porsch, der in Wien und Berlin Germanistik, Anglistik und Politik studierte, übersiedelte 1973 aus Liebe zu einer Frau in die DDR. Er war Assistent, Oberassistent und Dozent an der Leipziger Karl-Marx-Universität. 1988 wurde er zum Professor für marxistisch-leninistische Sprachtheorie berufen. 1979 beantragte der Mann mit dem hartnäckig durchklingenden Wiener Dialekt die DDR-Staatsbürgerschaft, um seine zweite Frau ehelichen zu können.

Der Vater von drei Kindern war bereits von 1990 bis 1995 Landeschef der SED-Nachfolgepartei. Den Posten gab er zunächst auf, um sich mehr auf die Arbeit als Fraktionsvorsitzender konzentrieren zu können. Weil Porsch mit der Entwicklung des Landesverbandes nicht zufrieden war, stellte er sich 1997 erneut zur Wahl und setzte sich gegen seine Gegenkandidaten durch. Porsch, der 1982 in die SED eingetreten war, sitzt seit neun Jahren mit seiner Partei auf der Oppositionsbank im Dresdner Parlament.

Umfragen sehen die PDS in Sachsen mit einem Zuwachs von fast zwei Prozentpunkten bei 18 Prozent. Damit würde die PDS an der SPD vorbeiziehen und wie in Thüringen zweitstärkste politische Kraft in einem Landtag werden. (15.9.99)

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